Bianca

Autor*in
Moeyaert, Bart
ISBN
978-3-446-26618-6
Übersetzer*in
Bach, Bettina
Ori. Sprache
Holländisch/Niederlä
Illustrator*in
Seitenanzahl
144
Verlag
Hanser
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
München
Jahr
2020
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Bianca eckt überall an und niemand versteht, was wirklich hinter ihren Aggressionen steckt. Durch eine überraschende Begegnung wird vieles anders.

Beurteilungstext

Das dünne Buch hat kurze Kapitel und ist doch auf jeder Seite eine Wucht. Mit jedem der Sätze trifft der Astrid-Lindgren-Preisträger 2019 mitten ins Herz des Lesers und der Leserin, macht die Verzweiflung der Ich-Erzählerin deutlich, die sich überall unerwünscht fühlt. Mit Papas neuer Freundin, gerade mal doppelt so alt wie Bianca selbst, kommt sie nicht klar ... und das nicht nur, weil die Spanierin erst dabei ist, niederländisch zu lernen. Das Geld ist knapp, der herzkranke Alan zieht die komplette Fürsorge der Mutter auf sich, die zudem nicht weiß, was in ihrer Tochter vorgeht. Die wiederum fühlt sich nur wirklich geborgen in einem versteckten Winkel des Nachbargartens, wo sie zeichnet, nachdenkt oder die Handlungen der Figuren in ihrer Lieblings-Daily Soap analysiert. Und dann steht plötzlich eine der Schauspielerinnen leibhaftig in ihrer Küche und es scheint, als sei diese Frau seit langem die erste, die der 12-jährigen wirklich zuhört, das Wesen hinter ihrer oft regungslosen oder, wie es scheint, grundlos aggressiven Fassade zu erkennt.
Das ist Literatur für junge Menschen wie sie besser nicht sein könnte. Jeder findet etwas, in dem er oder sie sich wiedererkennen kann: Es geht um Geschwisterrivalität, den Umgang mit den getrenntlebenden Eltern, die eigene, vielleicht pubertätsbedingte, Widersprüchlichkeit, die oft so schwer auszuhalten ist. Und um die Faszination Fernsehen, die Bindung, die man zu den Figuren aufbaut, die jeden Abend im eigenen Wohnzimmer Station machen ... sich aber in Wirklichkeit komplett von der Persönlichkeit unterscheiden, die sich die Drehbuchautoren ausgedacht haben.
Ein Buch, das ein großes Altersspektrum abdeckt, weil es so viele Facetten hat, so viele Ansätze, über die es sich nachzudenken lohnt; und der Blick mitten hinein in Gehirn und Seele der Protagonistin diese direkt in die Herzen der Leserinnen und Leser befördert.
Michaela Pelz

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von MiPe; Landesstelle: Bayern.
Veröffentlicht am 18.04.2020

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