Drachenreiter. Die Feder eines Greifs

Autor*in
Funke, Cornelia
ISBN
978-3-7915-0011-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Funke, Cornelia
Seitenanzahl
416
Verlag
Dressler
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
Hamburg
Jahr
2016
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
18,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Nach 19 Jahren starten der Drachenreiter Ben und sein Drache Lung wieder in ein neues Abenteuer. Um die letzten Pegasusfohlen zu retten, müssen sie die Sonnenfeder eines Greifs holen. Doch Drachen und Greife gelten als Erzfeinde.

Beurteilungstext

Endlich sind sie zurück! 19 Jahre lang mussten die Fans von Ben und seinem Drachen Lung auf eine Fortsetzung warten. Ben hat inzwischen mit seinem Adoptivvater Barnabas und seiner Familie ein neues Zuhause in Norwegen gefunden, wo sie ein Paradies für bedrohte Fabelwesen aller Art aufgebaut haben. Ein internationales Netzwerk von Forschern und Wissenschaftlern kümmert sich um den Arterhalt der Fabelwesen. Eines Tages kommt die furchtbare Nachricht zu ihnen: Die Eier des letzten Pegasuspaares sind bedroht, da die Pegasusstute bei einem Unfall zu Tode kam. Nur die Sonnenfeder eines Greifs kann die Eier und die darin lebenden Fohlen noch retten. Ben und Barnabas machen sich mit der Unterstützung einiger altbekannter und auch neuer Freunde auf nach Indonesien, um die Feder des furchtbarsten Fabelwesens zu holen. Um seinen Drachen Lung nicht zu gefährden, verschweigt Ben Lung die Mission, denn Drachen und Greife sind Erzfeinde. Als Lung erfährt, dass sein Drachenreiter in Gefahr ist, macht er sich jedoch unverzüglich auf den Weg und gerät in einen lebensbedrohlichen Kampf.
Besonders die Fans des ersten Drachenreiter-Buches werden dieser Fortsetzungsgeschichte entgegengefiebert haben. Aber auch ohne Kenntnisse aus dem ersten Band ist dieses Buch sehr gut verständlich. Die Hintergründe aus dem ersten Buch werden in Rückblenden aufgegriffen und erklärt, auch ohne die Kenner zu langweilen. Viele alte Bekannte treten wieder auf, beispielsweise die fliegende Ratte Lola, Fliegenbein und natürlich auch Schwefelfell. Aber auch die neuen Freunde von Ben und Barnabas bilden dank der unverkennbaren Charakterzüge und ihres fantasievoll beschriebenen Äußeren schnell ein Bild vor dem inneren Auge. Bei der Vielzahl von Fabelwesen, Personen und Orten kann man leicht den Überblick verlieren, zur Erinnerung finden sich aber alle mit Überschriften geordnet im Anhang, ebenso wie eine Übersicht über die Zitate, welche jedem Kapitel vorangestellt sind. Diese Zitate stammen von meist wohl bekannten Menschen aus Gegenwart und Vergangenheit und geben einerseits ein Bild vom Kapitelinhalt, beziehen sich aber auch stets auf die aktuelle Situation im realen Leben und beinhalten den Appell der Autorin. Inwiefern die LeserInnen den Sinn der Zitate aufgreifen können, hängt sicherlich u.a. vom Lesealter ab.
Die Botschaft der Autorin wird in diesem Drachenreiter-Buch im Gegensatz zum ersten deutlicher in den Vordergrund gestellt: Der Schutz der Natur, der Artenvielfalt und die Akzeptanz von Anderssein werden vielfach betont.
Erst im Laufe der Geschichte steigern sich die Spannung und damit verbunden die Gefahr, der sich die Retter der Pegasusfohlen aussetzen. Ebenso in Gefahr befinden sich ein Greif und seine Anhänger, welche sich gegen den bisherigen Greif-Anführer der indonesischen Insel richten und für eine freie und vielfältige Lebensweise auf der Insel einsetzen. Während sich Ben und seine Begleiter auf ihrer Mission befinden, gibt es immer wieder einen Blick nach Norwegen, wo Barnabas´ Tochter liebevoll und verantwortungsvoll auf die Pegasuseier aufpasst. Barnabas appelliert an alle, ihre Kinder ernst zu nehmen, nach ihrer Meinung zu fragen und diese auch zu berücksichtigen. So finden sich im gesamten Buch immer wieder Stellen, an denen die (wenigen) Erwachsenen die Stimme der Kinder sehr ernst nehmen und ihnen damit viel Vertrauen schenken. Auch dieser Einstellung gibt die Autorin im Buch viel Gewicht.
Zwar ist dieses Buch als Nachfolger vom Drachenreiter angekündigt. Die Jahre zwischen den beiden Bänden werden aber im (weiterhin trotzdem sehr gelungenen) Schreibstil und der im Hintergrund mahnenden Stimme deutlich. Funkes Anliegen und Aufruf zum Schutz und Erhalt werden nicht nur im vorangestellten Zitat, sondern auch in jedem Kapitel des Buches deutlich. Die
filigranen, schwarz-weißen Illustrationen der Autorin finden sich oft am Seitenrand eingebracht und umrahmen den Text optisch und inhaltlich.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von kst; Landesstelle: Hamburg.
Veröffentlicht am 22.02.2017

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