Die tollpatschige Giraffe und der verlorene Traum
- Autor*in
- Nüsch, Julia
- ISBN
- 978-3-949276-04-0
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Nüsch, Julia
- Seitenanzahl
- 40
- Verlag
- Kindermann
- Gattung
- Bilderbuch
- Ort
- Berlin
- Reihe
- Wovon träumst du?
- Jahr
- 2022
- Preis
- 18,00 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Julia Nüschs zweites Werk aus der Reihe „Wovon träumst du?“
Beurteilungstext
Illustrierte Julia Nüsch bereits Literaturklassiker für den Kindermann Verlag, wird sie für die Reihe „Wovon träumst du?“ auch als Autorin tätig. Mit „Die tollpatschige Giraffe und der verlorene Traum“ legt sie das zweite Werk in ihrer eigenen Bilderbuchreihe vor.
Die Giraffe Annette ist traurig darüber, den Traum der letzten Nacht vergessen zu haben. Unbedingt möchte sie ihn wiederfinden, denn es handelte sich um einen ganz wunderschönen Traum. Sie macht sich also auf die Suche. Mit Rat und Tat stehen ihr dabei Freunde zur Seite. So empfiehlt ihr beispielsweise der Frosch, voller Inbrunst zu singen, wie er es selbst tut, oder rät der Mistkäfer, seinen Tanz nachzuahmen, als wäre es das Natürlichste der Welt. Doch keines der Vorhaben scheint zunächst von Erfolg gekrönt zu sein, denn Annette besitzt all diese Talente nicht.
Wie gehabt, fesseln den Betrachter die Illustrationen der Hamburger Künstlerin. Von der ersten Doppelseite an möchte man eintauchen in diese zarte, detailverliebte Welt. Die häufig dunkle Grundstimmung der atmosphärisch dichten Bilder wird durchdrungen von teils leuchtenden, mystischen Elementen. Nüschs nahbare, liebenswürdige Figuren laden ein zur Identifikation.
Hingegen weist die sprachliche Umsetzung einige Schwächen auf. Das Herstellen einer einheitlichen Tonalität, sowie spannungsvolles Erzählen gelingen Julia Nüsch auf der Textebene noch nicht. Ebenso bleibt unklar, welche Leitthemen in der Geschichte verhandelt werden. Referiert wird zwar auf viele Aspekte des Daseins (Freundschaft, Unterstützung, Selbstvertrauen, Mut, Talent, Scheitern, Traum), jedoch sticht kaum einer davon hervor. Auch aufgrund dessen gewinnt die Story um die Giraffe Annette kaum an Tiefe. Die Qualitätsunterschiede führen dazu, dass Bild und Text nicht als homogene Einheit erscheinen.
Nichtsdestotrotz stellt das Buch alles in allem eine gute Gelegenheit zum Vorlesen, Selbst-Lesen und Miteinander-ins-Gespräch-Kommen dar.