Die siebte Sage

Autor*in
Ludwig, Christa
ISBN
978-3-7725-2177-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
------------
Illustrator*in
Sauvant, Henriette
Seitenanzahl
504
Verlag
Freies Geistesleben
Gattung
Erzählung/Roman
Ort
Stuttgart
Jahr
2007
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
17,50 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Das Hirtenmädchen Dshirah, vom Stamm der Barden, umgibt eine Besonderheit, deren Entdeckung große Gefahr über die gesamte Familie heraufbeschwört. Sie soll auf Grund einer Zehenanomalie ein seit langem vom Stamm der Araminen gesuchtes “Dschinnu” sein.
Das ist ein Lebewesen, das allein die verlorene Siebte Sage träumen kann. Dshirah und ihr Bruder, Januao, begeben sich auf die verzweifelte, gefahrvolle Suche, um Familie und Freunde zu retten. Alles nimmt ein unerwartetes Ende.

Beurteilungstext

In diesem Land, das zwei Völker bewohnen, mit nicht unbelasteter Vergangenheit, trifft der Leser auf die Hauptperson.Sie will sich unbefangen wie andere Kinder bewegen, ohne Schuhe laufen, ohne die ihre Mutter sie morgens nie aus dem Haus lässt - frei von Zwängen leben, mit ihrer Freundin spielen. Niemand darf davon wissen, dass genau die ihr aus einer verzweifelten Lage hilft. Es würde Lebensgefahr bedeuten.Aber es geht weiter mit phantastischen Fluchten; es findet sich immer ein hilfreicher Mensch. Vor allem der Bruder, selbst in höchster Gefahr, der richterlich angeordneten Erblindung rätselhafter Weise entkommen, geht mit Dshirah durch alle Abenteuer und Gefahren auf der Suche nach der lebensrettenden Siebten Sage.
Als Leser hat man den Eindruck, sich in Spanien zu befinden, in einem maurischen Ort mit Palastgebäuden, Gartenanlagen, Ställen und unterirdischen Gewölben, mit Gängen wie bei einem Labyrinth, Wasserstraßen, die irgendwo enden. Krokodile leben dort, ein Brunnen wird von hier aus versorgt...
Erdacht ist vieles in dem Buch, aber das Zusammenleben zweier Völker, entstanden nach heftigen Machtkämpfen ist durchaus existend. Dshirah, das “Dschinnu”, kann die Versöhnung bringen, wenn sie die verlorengeglaubte “Siebte Sage” erträumen kann. Das Erträumen gelingt nicht, wohl aber die im ganzen Palastgebäude verteilten bardischen Schriftzüge zu finden, bis auf wenige Teile, die im Käfig der Löwen versteckt sind, denen sie, ihre Familie, hilfreiche Freunde zum Fraß vorgeworfen werden sollen, wenn sie eben diese letzte Sage nicht erzählen kann.
Dem Bruder gelingt es unter Lebensgefahr alles bis auf den Schluss zu finden. Der Kalif Hisham - normalerweise eher letargisch - trifft entschlossen die Entscheidung. Menschenleben sind gerettet, es gibt keinen Schluss bei dieser Sage. Ein kleiner Kalifensohn fängt an zu singen und tanzen, weil er die Tragweite der Situation als Erster erkennt.
Spannung, die auf und abschwillt, manchmal atemlos macht beim Lesen, Dramatik, Worte, die Bilder malen: nicht nur schöne Arabesken wie sie vor jedem der 25 Kapitel abgebildet sind, sondern auch schreckliche (auf die genaue Beschreibung der “Katzenorgelfunktion” hätte ich ganz sicher verzichten können!)-, Wendungen in der Handlung zum Guten oder Unerwarteten. Bei der Suche im Untergrund treffen die Geschwister auch auf Dinge, die über Generationen weitergetragene Darstellungen eines Ereignisses völlig auf den Kopf stellen, zu neuen Erkenntnissen führen und Versöhnung greifbar werden lassen. Alles bleibt in spannungsvoller Bewegung, der Leser weiß nie, wohin die “Reise” geht. Und am Ende “gähnt ein Löwe in der Abendsonne.” - Ruhe folgt der Aufregung, Ratlosigkeit, hastigen Suche, der Gefahr.
Eine spannungsreiche fantasievolle Lektüre in einer wunderbaren Diktion, nicht unbedingt etwas für zartbesaitete Gemüter.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Zer.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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