Die Schwester der Zuckermacherin

Autor*in
Hooper, Mary
ISBN
978-3-8333-5018-4
Übersetzer*in
Bach, Bettina
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
256
Verlag
Bloomsbury in Berlinverlag
Gattung
Ort
Berlin
Jahr
2008
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
6,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Hannah kommt nach London und freut sich. Sie darf ihrer Schwester Sarah als Zuckerbäckerin helfen und so einen Stand in der großen Stadt finden. Das allein wäre nicht besonders aufregend, wenn wir uns nicht in der Mitte des 17. Jahrhunderts befänden und in London die Pest zugleich Fuß gefasst zu haben scheint.

Beurteilungstext

Hannah erzählt selbst. Von ihrer Freude bis zum ersten Schock: Nein, die Warnung der Schwester hat sie nicht erhalten. Es ist auch noch nicht ganz sicher, ob es wirklich die Pest ist, die sich in London niederließ. Man weiß so wenig. Immerhin ist klar: Beim leisesten Verdacht = Quarantäne. Und die Maßnahmen der Quarantäne sind unerbittlich: Man verschließt Pesthäuser, man tötet Hunde und Katzen als mögliche Überträger der Krankheiten, man versucht sich mit kandierten Früchten zu schützen, und manch anderer Humbug macht die Runde. Dass es "Tiere der Nacht" sind, die vor allem als Überträger in Frage kommen, ist nicht klar.
Eine kleine Liebesgeschichte entsteht nebenbei, denn Hannah meint, falls sie sowieso eventuell sterben müsse, dann doch wenigstens nicht ungeküsst! Der Apothekergehilfe Tom hat es ihr angetan, und umgekehrt genau so. Er ist es, der den beiden Schwestern bei der Flucht hilft, er selbst muss zurück bleiben, denn er hat nicht, wie diese, ein (gefälschtes) Gesundheitszeugnis. Das erhielten die beiden Mädchen über ein reiches Haus, in dem die Freundin Abby arbeitete: Das Baby sollte wenigstens überleben! Der Kutscher wartet schon.

Der Leser wird hineingeworfen in eine schmutzig-stinkende Zeit. Gerüche - und zwar nicht die feinsten - bestimmen die Orte der Stadt. Zuckerbäckerei wird gegen Quarantänehaus gestellt. Man meint, den Schmutz und den Gestank zu spüren, vor dem die Protagonisten schon mal zurückweichen: Leichengeruch mischt sich in den Dreck.
Als ob das nicht schon reichte, hat das Buch auch noch ausgerechnet 13 Kapitel, jedes mit einer kleinen Vignette, der Zeit dieser kurzen Spanne sowie einem kurzen Text eingeleitet: "Die Menschen sterben jetzt in solchen Mengen, dass Beerdigungen…auch tagsüber stattfinden…"
Gut, dass wir nach dieser Rezension wissen, dass die Geschichte im Ganzen gut ausgeht, auch wenn einige Handlungsstränge offen bleiben. Die Leser-Fantasie soll ja auch nicht zu kurz kommen.

Die Geschichte wie auch das Glossar sind geschlechtsneutral bezüglich der Leser. Sie sollten schon lesegeübt sein, denn nicht nur die Buchlänge (rund 250 eng beschriebene Seiten), sondern auch der elaborierte Erzählstil mit diversen Satz-Einschachtelung im häufigen Imperfekt ("…während S. die kandierten Orangenscheiben abwog,…") erfordert ganz gewiss nicht den Erstleser. Ab 14 Jahre, dann aber mit Lesevergnügen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von BP.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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