Die Regeln des Sommers

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Teaser

Die Situation wird erst am Ende deutlich: Der Kleinere hat ganz sicher unter den Regeln seines älteren Bruders zu leiden. Er sollte sich diese genau merken und befolgen! Shaun Tan schreibt sie für ihn auf und für uns gleich mit. Dazu schafft er Bilder von starker Kraft, spachtelt mit dicker Farbe und erfindet traumhafte Welten.

Beurteilungstext

Sein großer Bruder ist auf dem Fluggerät unterwegs, aber ihn hat er nicht mitgenommen. Der Kleine läuft mit seiner Tasche durch das hohe Gras hinterher, streckt die Hand aus, ruft vielleicht, dass jener warten möge. Aber sein Bruder hat keinen Augen und Ohren für den Kleinen, bedient das fliegende Boot und schaut konzentriert geradeaus. Mit: ""... das habe ich im letzten Sommer gelernt ..."" eröffnet er die Reihe der Regeln.

Die sind aber gar nicht spektakulär, es dreht sich um eine rote Socke auf der Wäscheleine, um eine Olive, ein herunter gefallenes Glas, um das Anzweifeln einer Schiedsrichter-Entscheidung. Lauter solche Dinge. Sehr langweilig? Nein, im Gegenteil, höchst merkwürdig, spektakulär, ungewöhnlich, unfassbar!
Das liegt selbstverständlich an den Bildern. Sie machen aus der Geschichte ein Bilderbuch, dessen Illustrationen sich ganz deutlich herausheben, nicht nur einfach anders sind als die meisten anderen Produktionen.

Shaun Tan kehrt das Innere nach außen, macht deutlich, was in einem Kind vorgeht: Nein, keine Fehler mehr machen! Nie nach einem Grund fragen! Nie einem Fremden den Schlüssel geben! Nie zu spät zu einem Umzug kommen! Zusammen mit den Illustrationen wird uns das jetzt auch klar, und wir werden diese Regeln ab sofort ebenfalls befolgen. Wirklich.