Die Regeln des Sommers
- Autor*in
- Tan, Shaun
- ISBN
- 978-3-8489-0010-7
- Übersetzer*in
- Schönfeld, Eike
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- Tan, Shaun
- Seitenanzahl
- 52
- Verlag
- Aladin
- Gattung
- BilderbuchSachliteratur
- Ort
- Hamburg
- Jahr
- 2014
- Lesealter
- 8-9 Jahre10-11 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 19,90 €
- Bewertung
Teaser
Kleinerer und größerer Junge machen sich auf, der tristen, grauen Stadt zu entfliehen und mit Trommel und Trompete außerhalb der Stadt Abenteuer zu erleben. “Halt, nimm mich mit in der Flugrakete” gestikuliert der Kleinere, und es beginnt: “Also, das habe ich im letzten Sommer gelernt”. Die beiden Jungen tauchen ein in eine magische Welt, belebt mit Monster-Gestalten, Bedrohung, Bunker-Gefahr, Vögel, Rettung durch den Bolzenschneider des Freundes. Sommerbild. Ausruhen. Schluss. “Das wär’s”.
Beurteilungstext
Kein Kinderbuch im eigentlichen Sinn, also ein Buch, das man Kindern in die Hand gibt und sie erst einmal schauen lässt, aber wohl ein Bilderbuch für Erwachsene - für eine Rückschau auf die eigene Kindheit. Kindsein ist ja nicht immer nur süß, sondern auch merkwürdig, beängstigend, abenteuerlich, mal hell, mal dunkel. Diese Zustände, diese Gefühle, das Traumhaft-Unbewusste könnte man mit dem Buch so oder ähnlich wie dargestellt nacherleben.
Malerisch schön, künstlerisch aussagekräftig, bedrückend, fremd, verfremdet, vertraut, beängstigend, albtraummäßig, aber auch befreiend sommerlich, sonnig, üppig auf Doppelseiten entwickeln die Bilder einen Sog in diese vom Künstler gestaltete Welt. Der größere Junge hat einen großen Metalldinosaurier zum Aufziehen bei sich, der kleinere trägt einen einäugigen Helm über seinem Kopf (auf dem Cover vorn). Auf der Rückseite des Covers lesen wir:”Nie die Regeln verletzen. Schon gar nicht, wenn du sie nicht verstehst”.
Weitere merkwürdige Regeln sind aufgeschrieben, das Nachempfinden, Nachdenken anregend (“Nie auf eine Entschuldigung warten” oder “Nie eine rote Socke auf der Wäscheleine hängen lassen”). Nachvollziehbare Regeln wie “Nie einem Fremden deine Schlüssel geben” oder “Nie das Passwort vergessen” gibt es auch, alles immer als Imperativ, als ein Satz in die Illustrationen gedruckt. Philosophisch betrachtet ist der Imperativ lt. Duden ein unbedingt gültiges sittliches Gebot.
Ein Buch für Shaun-Tan-Fans! Aber auch auf jeden Fall interessant, anregend, zum Staunen, zum Bewundern seiner Kunst für alle Großen - für Kleinere ab 7 Jahren besser mit erwachsener Begleitung, um über all’ das Gesehene und die Assoziationen dazu zu sprechen!