Die Regeln des Sommers

Autor*in
Tan, Shaun
ISBN
978-3-8489-0010-7
Übersetzer*in
Schönfeld, Eike
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Tan, Shaun
Seitenanzahl
48
Verlag
Aladin
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Hamburg
Jahr
2014
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
19,90 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

""Die Regeln des Sommers"" handelt von zwei Brüdern, die sich auf unterschiedliche Weise den Regeln des Sommers beugen. Während der große Bruder mit den Gesetzmäßigkeiten des Sommers vertraut ist und diese akzeptiert, fällt es dem kleinen Bruder sichtlich schwerer. Der Regelbruch seinerseits führt die beiden Brüder in einen ganz anderen Sommer.

Beurteilungstext

Das Bilderbuch ""Die Regeln des Sommers"" ist durch seine Bebilderung und seinen sparsamen Text ein sehr besonderes Buch.
Die Bilder sind mit kräftigen Farben und Pinsel gemalt. Sie wirken surreal, was ihnen einen besonderen Ausdruck verleiht. Sie sind echte kleine Kunstwerke und in ihrer Art untypisch für Kinderbücher. Die Bilder stehen im Zusammenhang zueinander. Auf jedem der Bilder, auf dem Regeln beschrieben werden, ist eine Krähe abgebildet. Diese verschwindet, nachdem sich die Regeln ändern.
Die Bilder unterstreichen den Inhalt der Hauptsatzkonstruktionen. Ein Hauptsatz gehört zu einem Bild. Der Text ist sparsam gehalten, was viel Raum für Interpretation lässt, allerdings den Verstehensprozess in Bezug auf die Handlung erschwert. Es werden nacheinander verschiedene Regeln dieses Sommers aufgezählt. Die aufgestellten Regeln wirken einengend, dieses Gefühl wird durch die Fülle an aufgestellten Regeln verstärkt. ""Nie auf einer Party die letzte Olive essen. Nie ein Glas fallen lassen. Nie auf eine Schnecke treten."" Der große Bruder hat die Regeln des Sommers bereits verinnerlicht, während der kleine Bruder die Regeln offensichtlich nicht versteht und einige der Regeln nicht einhalten kann, weil seine Fähigkeiten dazu nicht ausreichen. Sie schließen schließlich mit der bedrückenden Erkenntnis für den kleinen Bruder: ""Nie nach einem Grund fragen."" Auf dem dazugehörigen Bild prügeln sich die beiden Brüder. Im Anschluss daran folgen sechs Seiten, auf denen der kleine Bruder eingesperrt in einem Haus sitzt und schließlich von seinem großen Bruder abgeholt wird, der mit ihm nach Hause fährt. Die Situation des kleinen einsamen Bruders kann als Wendepunkt der Geschichte angesehen werden. Auf den drei Doppelseiten, die sich mit dieser Situation beschäftigen, ist kein Text zu lesen, sondern viel Raum, um über die Bilder nachzudenken. Als der große Bruder ihn aus dem kleinen Haus befreit, ändern sich die Regeln rasant in Regeln, die zu mehr Lebensqualität in der Geschwisterbeziehung führen. ""Immer den Heimweg kennen. Nie den letzten Sommertag verpassen."" Die veränderte Atmosphäre ist auch auf den Bildern klar zu erkennen. Der große Bruder unterstützt seinen kleinen Bruder dabei, über eine hohe Mauer zu klettern, um den letzten Sommertag nicht zu verpassen und spielt im Anschluss daran die Trommel, die der kleine Bruder am Anfang nicht richtig spielen konnte, während der kleine Bruder die Flöte des großen Bruders spielt.
Es ist sicher interessant herauszufinden wie Kinder auf dieses Buch reagieren, die Bilder lassen viel Deutungsspielraum. Allerdings habe ich das Buch öfter auf mich wirken lassen, bis ich die besondere Beziehung zwischen den Brüdern, den Bildern untereinander und den Bildern sowie dem Text, verstehen konnte.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von lko.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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