Die letzte Reise Janusz Korczak und seine Kinder

Autor*in
Cohen-Janca, Irène
ISBN
978-3-942787-55-0
Übersetzer*in
Jacoby, Edmund
Ori. Sprache
Französisch
Illustrator*in
Quarello, Maurizio
Seitenanzahl
68
Verlag
Jacoby & Stuart
Gattung
Sachliteratur
Ort
Berlin
Jahr
2015
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
16,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der bekannte polnische Arzt Janusz Korczak, Leiter eines polnischen jüdischen Waisenhauses in Warschau, muss mit seinen Kindern zuerst in das Ghetto umziehen, zum Schluss in das nationalsozialistische Vernichtungslager Treblinka. Er begleitet sie freiwillig in den Tod.

Beurteilungstext

In dem Buch erzählt ein Kind aus der Ich-Perspektive die Geschichte des Janusz Korczak und seiner Kinder.
Es beginnt mit dem Umzug innerhalb Warschaus von einer Straße ""auf die andere Seite"". Diese andere Seite ist das Ghetto, in dem sie nun eingepfercht sind, aus dem es kein Entrinnen gibt und in dem sie unter viel schlechteren Bedingungen leben müssen. Es ist nicht nur ein Umzug von einer Straße zur anderen, sondern der Umzug in ein Gefängnis.
Der normale Alltag wird geschildert, den Korczak mit seinen Mitarbeitern trotz aller widrigen Bedingungen versucht aufrecht zu erhalten. Sein Kampf gegen die Behörden, um seine Kinder zu versorgen, sein Mut, für sie einzutreten und ihre Angst, als er tagelang im Gefängnis festgehalten wird.
Korczak gibt ihnen Kraft und Zuversicht. Sie behalten ein bisschen Lebensfreude, sind überzeugt: einem so bekannten Arzt, Wissenschaftler, Schriftsteller, der auf der ganzen Welt Vorträge gehalten, Bücher geschrieben, im Radio gesprochen hat - dem kann doch nichts passieren!
Das Kind erzählt in einfachen, schlichten Sätzen. Am Ende wird klar: auch dieses Kind ist mit allen anderen ermordet worden (""wir sind ermordet worden und sind nie begraben worden….wir waren wie kleine Bäumchen, die man gewaltsam aus der Erde gerissen hat…""). Trotzdem bleibt das Buch sachlich, wird nicht sentimental, aber unendlich traurig.
Die Zeichnungen sind, obwohl so grau wie der Alltag der Kinder, sehr zart und feinfühlig.
Eine Art Bleistiftskizze zeigt deutliche Bilder des Waisenhauses, des ""Pan Doktor"", der Kinder. Besonders eindrucksvoll sind 2 aufklappbare Seiten, die den langen Zug der Kinder in das Lager zeigt. Ausdrucksvolle, ernste Gesichter am Morgen des 5.August 1942.
Janusz Korczak wurde mit der UN-Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen ein Denkmal gesetzt, in die seine Ideen und Gedanken zu den Rechten der Kinder und ihrer Würde Eingang fanden.

Es ist eine schreckliche Geschichte, besonders schrecklich für Kinder.
Aber da dieses Schrecken Realität war, müssen auch jetzt noch Kinder und Jugendliche immer wieder mit dem Thema Nationalsozialismus, Verfolgung und Vernichtung konfrontiert werden. Sie müssen diese schlimmen Dinge erfahren, damit sie in der Zukunft Gefahren erkennen lernen und dafür sorgen können, dass sich diese Geschichte nicht wiederholen kann.
Es wird bald keine Überlebenden mehr geben, die selbst berichten können. Umso wichtiger sind solche Bücher und Filme, die die Erinnerung wach halten.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Pli.
Veröffentlicht am 01.04.2015

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