Annes Baum

Autor*in
Cohen-Janca, Irène
ISBN
978-3-8369-5393-1
Übersetzer*in
Scheffel, Tobias
Ori. Sprache
Französisch
Illustrator*in
A.C.Quarello, Maurizio
Seitenanzahl
32
Verlag
Gerstenberg
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Hildesheim
Jahr
2011
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
13,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Mit Annes Baum ist ein Kastanienbaum in der Prinsengracht 263 in Amsterdam gemeint. Dort stand er und beobachtete die Menschen, die am 6. Juli 1942 im Regen zum Hinterhaus gingen. Es war ihr letzter Gang in Freiheit.

Beurteilungstext

Kommt auch der Inhalt dieses Bilderbuches ziemlich geheimnisvoll daher, so wird doch schon durch das Titelbild mit dem kleinen Foto von Anne Frank deutlich, dass hier ein Zusammenhang besteht. Der Kastanienbaum als Ich-Erzähler schildert, wie er durch seine platzenden Knospen den Frühling in Amsterdam ankündigt. Nicht grün, sondern rot wie durch eine Wärmekamera leuchten die Kastanien rund um die Prinsengracht zwischen den bleistiftgrau gezeichneten Häuserblocks.
Zunächst erzeugen die Naturbilder eine ruhige, aber wenig hoffnungsvolle Stimmung, denn Schatten zu spenden(hier meist mit feinen Bleistiftstrichen), ist eine Aufgabe des Ich-Erzählers. Die Kastanie möchte gern einem Mädchen ein wenig Hoffnung und Schönheit schenken, doch bald geschieht Grauenhaftes:
Verbote gegen Juden ab 1940 werden aufgelistet und münden in dem Verbot zu existieren. In starker Symbolik wird die Gefangenschaft der Familie in der Prinsengracht dargestellt.
Während der Kastanienbaum über ihre Träume sinniert, schreibt sie in ihr Tagebuch(kursiv gedruckt)von anrollendem Donner und der Illustrator malt ein spielendes Kind vor düsteren Ruinen. Am Freitag, den 4.August 1944 holen bewaffnete Polizisten die Untergetauchten ab, Anne Frank stirbt im KZ Bergen-Belsen.
Der Baum rechnet damit, dass er bald gefällt wird. Tatsächlich wächst an seiner Stelle jetzt ein Ableger und hält die Erinnerung an Anne Frank wach.
Das sorgfältig gezeichnete Bilderbuch vermittelt viele Gefühle, während die Schilderung der Ereignisse eher knapp gehalten, oft nur angedeutet wird. So macht das Buch nachdenklich und fordert zum weiteren Nachforschen heraus.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von verh; Landesstelle: Hessen.
Veröffentlicht am 24.11.2017

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