Die Letzte Reise

Autor*in
Cohen-Janca, Irène
ISBN
978-3-942787-55-0
Übersetzer*in
Jacoby, Edmund
Ori. Sprache
Französisch
Illustrator*in
Quarello, Maurizio A.C.
Seitenanzahl
52
Verlag
Jacoby & Stuart
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Berlin
Jahr
2015
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
16,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die Geschichte des Arztes Janusz Korczak wird aus der Sicht eines Waisenkindes aus Warschau erzählt. Man erfährt von der liebevollen, fürsorglichen Art, mit der der Arzt die Kinder umsorgte, von seiner Folterung durch die Deutschen, den Umzug ins Ghetto, den immer neuen Schikanen, denen die Kinder dort ausgesetzt waren und wie es der Arzt verstand, mit Geschichten gute Gedanken in die Köpfe zu zaubern. Auch bei dem letzten Gang in die Gaskammern verlässt er die Kinder nicht.

Beurteilungstext

Ein tief ergreifendes Buch! Vielleicht gerade deshalb so bewegend, weil die Geschichte des Kinderarztes und Pädagogen Janucz Korczak so erzählt wird, als könnte uns ein Kind aus dem Waisenhaus in Warschau erzählen, wie alles war. Hochachtung verspürt man beim Lesen des Buches vor dem Mann, der nie seine eigenen schlimmen Erlebnisse vor den Kindern ausbreitete, der vielmehr versuchte, auch schwierige Situationen so für die Kinder darzustellen, dass ihre Seele keinen Schaden nehmen konnte. Trotzdem ist die Angst und das Leid und der Hunger der vielen jüdischen Kinder auf jeder Seite spürbar, auch wenn Janucz von König Hänschen erzählt und die schrecklichen Umzüge wie einen Theaterzug gestaltet. Die einzelnen Episoden werden mit Datum genau angegeben, so dass das Grauen dieser Zeit für den Betrachter sehr einprägend ist.
Am Ende des Buches sind zwei Seiten eingeklappt. Auf der einen umgeschlagenen Seite wird berichtet, wie es war als der Befehl zum Abtransport kam. Auf der gegenüberliegenden Seite wird der Zug der 192 Kinder und 10 Erwachsenen, der zu den Eisenbahnwagons führte, die die Schar nach Treblinka brachte, geschildert. Auch der Satz, dass man Herrn Jaczok die Freiheit versprochen hatte, er aber es vorzog mit den Kindern zu gehen.
Klappt man die beiden Seiten auf, sieht man den Zug der Kinder. Die einzelnen Kinder sind individuell gezeichnet, ist doch mit jedem Kind eine Persönlichkeit gestorben. Die Bilder sind in Braun-Tönen. Sie sind auch ohne den Text anrührend und verbreiten eine stille Traurigkeit.
Ganz am Ende des Buches schreibt das Kind, das uns die Geschichte erzählt, in Kursivschrift ein Nachwort, das darauf hinweist, dass die Rechte der Kinder, die Janucz Korczak mit seinen Waisen eingeübt hat, nicht verloren gegangen sind, sondern in die UN-Kinderrechtskonvention eingeflossen sind.

Obwohl das Buch ein Bilderbuch ist, ist es nicht für kleine Kinder gedacht. Aber im 3./4. Schuljahr ist es gerade durch die Gattung Bilderbuch möglich, sich mit Kindern den schrecklichen Geschehnissen zu nähern.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von RPLTLD.
Veröffentlicht am 01.04.2015

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