Die Fundsache

Autor*in
Tan, Shaun
ISBN
978-3-551-51725-8
Übersetzer*in
Schönfeld, Eike
Ori. Sprache
australisches Englis
Illustrator*in
Tan, Shaun
Seitenanzahl
32
Verlag
Carlsen
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Hamburg
Jahr
2009
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
16,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Ein junger Mann, der sich ansonsten um seine Kronkorken-Sammlung kümmert, findet am Strand "ein Ding", das er durch die Geschichte betreut und letztlich an einen Ort entlässt, "von dem man nichts wusste, außer man suchte danach". Da wir nicht in der Geschichte im Buch sind und suchen können, wissen wir also auch jetzt nichts von ihm. Vom "Ding" übrigens auch nicht. Wunderbare Bilder in einer laschen "Geschichte".

Beurteilungstext

Die Messlatte liegt hoch. Wer mit zwei Büchern zugleich auf der Liste steht und mit einem davon den Deutschen Jugendliteraturpreis 2009 erhält (siehe auch: www.julim-journal.de/html/0103_ ), auf dessen aktuelles Werk schaut man besonders. Der Illustrator entwickelt eine wunderbare fremde Welt, nutzt seine Möglichkeiten, indem er eine farbliche Grundstimmung schafft und dort hinein ganz viele wunderbare Bilder erschafft. Der Erzähler allerdings versagt, denn die Geschichte vom Mann, der am Strand "ein Ding" findet, von dem auch sonst niemand Genaueres weiß, trägt nicht.

Das weiß der sehr sympathische Australier mit japanischen (?) Wurzeln offensichtlich selbst, denn er notiert (fast) am Ende des Buchs: "Das war die Geschichte. Nicht besonders tiefsinnig, aber das habe ich auch nie behauptet. Und fragt mich nicht nach der Moral."

Tan stellt seine Bilder in - offensichtlich fast "antike" - naturwissenschaftliche Blätter. Geräte werden dort vorgestellt mit ihren Maßen und ihren Funktionen als Teil von Irgendetwas. Sie sind lichtalt, verbräuntes Papier, das mit Stockflecken sich noch älter macht. Text- und Bildrechtecke mit angepasstem Rahmen also erzählen die Geschichte vom "Ding", das sich als rotes, großes, Kaffeekannen ähnliches Objekt erweist, das jedoch diverse mit Türen verschlossene Öffnungen hat, aus denen zum Teil grüne Arme, Beine, organische Teile einer Art Oktopus ragen, sodass "das Ding" beweglich ist.
Das alles erscheint geplant als sehr mysteriös, ist es aber letztlich nicht, wenn es sich so gar nicht "auflöst". Kinderbücher von dieser Art gibt es "massenhaft", die selbst Haupt-Handlungsstränge einfach nicht auflösen, nicht einmal auf Kosten der Logik.

Wenn einen wunderbaren Illustrator gerade keine Geschichte "anspringt", dann ist das gar nicht schlimm. Es gibt ganz viele wunderbare kleine Geschichten. Und eine Kooperation von Erzähler und Illustrator kommt oft mehrfach gut bei den Lesern und Betrachtern an.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von uhb.
Veröffentlicht am 01.01.2010

Weitere Rezensionen zu Büchern von Tan, Shaun

Tan, Shaun

Geschichten aus der Vorstadt des Universums

Weiterlesen
Tan, Shaun

Die Fundsache

Weiterlesen
Tan, Shaun

Die Fundsache

Weiterlesen
Tan, Shaun

Geschichten aus der Vorstadt des Universums

Weiterlesen
Tan, Shaun

Zikade

Weiterlesen
Tan, Shaun

Geschichten aus der Vorstadt des Universums

Weiterlesen