Die Däumlinge

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Teaser

Oleg wohnt mit seine Mutter in einem Häuserkomplex, in dem für alles gesorgt ist. Um so aufregender ist es für ihn, als seine Mutter mit ihm eine alte Villa am Stadtrand besichtigt - als Kulisse für die Filmfirma, bei der sie arbeitet. Als Oleg allein zur Villa fährt, wird er von den kleinwüchsigen menschenartigen Bewohnern ausgerauben und den fleischfressenden Tauben im Garten vorgeworfen. Aber seine Mutter rettet ihn.

Beurteilungstext

Es ist eine sehr spannend erzählte Geschichte. Die Handlung wird glaubwürdig in einer Zukunftsstadt angesiedelt, in der die Wohlhabenden in geschützten und klimatisierten Gebäudekomplexen wohnen, die sie kaum verlassen. Am Stadtrand kann man sich in der milchigen und vergifteten Luft nur mit Atemmaske aufhalten. Es gelingt der Autorin, dieses Setting auf den ersten Seiten ihres Buches überzeugend zu etablieren, indem sie z.B. wichtiges Details anschaulich beschreibt. Auch die Faszination Olegs von der alten Villa mit dem wilden Garten lässt sich sehr gut nachvollziehen. Schwieriger wird es schon mit den Däumlingen. Was sind das für Wesen? Warum sind sie so klein und doch so kräftig? Verstehen sie Olegs Sprache oder nicht? Sind sie eher Mensch oder eher Tier? Sind sie nun dumm oder brutal? Warum? Über die Däumlinge erfährt der Leser nichts Genaues, obwohl sie faszinieren.
Ins Banale driftet dann leider der Schluss der Erzählung: Oleg muss sich fast nackt draußen im Garten gegen fleischfressende Tauben wehren. Hier interessiert den Leser, wie er dies tut, erfährt es aber nicht. Und obwohl die Däumlinge Oleg mit einem Messer bedroht haben, versucht dieser fast spielerisch, wieder ins Haus zu kommen, weil ihm draußen zu kalt ist.
Dennoch ein insgesamt spannendes Buch, dass vor allem von der detailierten Darstellung der Atmospäre in den verschiedenen Gebäuden und Räumen lebt.