Der Verrückte Erfinderschuppen. Der Limonaden-Sprudler

Autor*in
Hach, Lena
ISBN
978-3-95854-098-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Kulot, Daniela
Seitenanzahl
164
Verlag
Mixtvision
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
München
Jahr
2017
Lesealter
8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,90 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Fred, Walter und Tilda sind beste Freunde. In den Sommerferien beschließt Walter, sie seien nun Erfinder. Ihre erste Erfindung ist ein Limonaden-Sprudler. Das hört sich nach einer harmlosen Sache an, aber sie wird sehr abenteuerlich, als das Dach des Erfinderschuppens dabei in die Luft fliegt….

Beurteilungstext

Lena Hach hat mit „Der verrückte Erfinderschuppen. Der Limonaden-Sprudler“ den ersten Band ihrer neuen Kinderbuchreihe um das Freunde-Trio Fred, Walter und Tilda 2017 im Münchener Mixtvision Verlag vorgelegt. Die drei Kinder, etwa um die 10, 11 Jahre alt, sind beste Freunde. Wie es sich für ein gutes Kinderbuchtrio gehört, hat jeder von ihnen ein besonderes Talent. So ist Fred sehr handwerklich begabt, Tilda hingegen zeichnerisch, und Walter hat die Ideen. Sie treffen sich regelmäßig im Garten von Tildas Oma, die sie frei hantieren lässt. Der dortige Schuppen ist ihr Treffpunkt, Werkstatt und Erfinderschuppen zugleich. Zu Beginn der Sommerferien beschließt Walter, sie seien nun Erfinder. Als echte Erfinder müssen sie nun auch etwas erfinden und stoßen in der Sommerhitze auf den Limonaden-Sprudler. Zunächst hört es sich nach einer harmlosen Sache an, entpuppt sich aber während der Experimentier- und Testphase als großes Abenteuer. Denn wenn beim ersten Ausprobieren das Schuppendach in die Luft fliegt, Omas Hund riesige, bunte Luftblasen rülpst, dann ist es ein riesiges Ding. Wird die Erfindung am Ende funktionieren? Was machen die Drei damit? Und was hat das ganze mit dem Besuch im Freibad zu tun? Und was passiert, als die kinderfeindlichen Nachbarn von Tildas Oma, der Dicke und der Dünne, dem Trio hinterherspionieren?
Lena Hach hat mit ihrem ersten Band eine vielversprechende Idee für eine abenteuerlustige Kinderbuchreihe vorgelegt. Alle klassischen Elemente eines guten Freunde-Trios – verschiedene Charaktere und Talente, die sich gegenseitig ergänzen, eine verrückte Idee, ein Widerpart (die kinderfeindlichen Nachbarn) – findet man in dem Buch. Sehr rasant erzählt sie die Geschichte, baut Stück für Stück die Spannung auf, glänzt mit verrückten Einfällen, wie es der Titel verspricht. Die Figuren baut sie gut aus, prägnant und individuell sind sie in ihrer Erscheinung, grenzen sich gegenseitig gut ab, ergänzen sich gleichzeitig. Da die Autorin die Geschichte aus der Ich-Perspektive von Fred erzählt, erfährt man über ihn am meisten. Mit der alleinerziehenden Mutter von Fred, der kinderreichen Familie von Tilda und den erfolgreichen und hart arbeitenden Eltern von Walter ist die Familiengenese der Kinder sehr modern.
Doch fehlt am Ende der allerletzte Funke für die absolute Begeisterung. Hach hält sich an größeren Einschüben zu den Gedanken und Gefühlen der drei Kinder nicht auf. Handlung an Handlung reiht sie aneinander, treibt somit die Erzählung auf ein hohes Tempo. Da gibt es kaum eine Pause. Ja, manchmal wirkt es sogar ein wenig abgehackt.
Irritierend ist das Figurenpaar des Dicken und Dünnen, die den Widerpart darstellen. Ihre Motivation, das Trio zu beobachten und zu verfolgen, wird nicht klar. Noch wirken sie ohne tieferen Sinn und recht platt. Dieser Teil der Geschichte muss in den Folgebänden mehr ausgebaut werden, ansonsten verliert das Figurenpaar seine Glaubhaftigkeit für die Geschichte.
Auffällig darüber hinaus ist, dass das Trio recht wenig wirklichen Kontakt zu anderen Kindern hat. Sie wirken sehr isoliert. Eine größere Einbindung, wie die Erwähnung von Schulkameraden, wäre vorteilhafter. Kurzum: wenn Lena Hach die Verbindungen zu Nebenfiguren sowie die Gefühlswelt der Hauptfiguren mehr ausbauen und sich nicht allein nur auf das Handlungstempo konzentrieren würde, bekäme die Geschichte mehr Fleisch. Mit kleinen graustufigen Szenen und Vignetten illustrierte Daniela Kulot das Kinderbuch. Sie wählte dafür fast einen Comicstil, der mit seiner runden Linienführung und der auffälligen Körperdarstellung (sehr schlanke Gliedmaßen, meist breit stehende Augen und zackigen Frisuren) ihre Handschrift deutlich verrät. Zumeist fokussiert sich Kulot auf den Vorder- und Mittelgrund. Ihre Bildauswahl untermalt die Geschichte und verrät nichts vom Fortgang.
Das Kinderbuch „Der verrückte Erfinderschuppen. Der Limonaden-Sprudler“ von Lena Hach ist ein tempo- und ideenreiches Kinderbuch, das solide gemacht ist und mit seinem sympathischen Trio die Leser einnimmt. Es steckt Potential drin, das sich in den kommenden Bänden noch gut entwickeln muss.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von BW; Landesstelle: Sachsen.
Veröffentlicht am 29.05.2018

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