Der kleine Raubdrache. Das vorschriftsmäßige Rauben von Prinzessinnen

Autor*in
Müller, Dagmar H.
ISBN
978-3-649-63612-0
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Rothmund, Sabine
Seitenanzahl
173
Verlag
Coppenrath
Gattung
Buch (gebunden)
Ort
Münster
Jahr
2022
Lesealter
8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüreVorlesen
Preis
15,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Das Rauben von Prinzessinnen ist das, was jeder kleine Drache lernen und irgendwann können muss. Auch wenn der Drachenlehrer die jahrhundertealte Tradition fortführen möchte, wagt es der kleine Drache sich gegen diese heilige Drachenarbeit aufzulehnen. Muss er deswegen Ärger befürchten?

Beurteilungstext


Mit dem Rauben von Prinzessinnen lastet eine große Verantwortung auf den Drachenschülern und Schülerinnen, denn nur Prinzessinnen, die von ihnen geraubt und von dem geliebten Prinzen gerettet werden, können Hochzeit feiern. Das bedeutet ohne den
können die Paare nicht zueinander finden. Aber was ist wenn, wie in dieser Geschichte, der kleine Drache keine Lust hat Prinzessinnen zu rauben und sich von Rittern verprügeln zu lassen? Und was, wenn eine Prinzessin überhaupt nicht heiraten will oder was, wenn der Prinz nicht mutig genug ist um seine Prinzessin zu retten? Dann ist es höchste Zeit dieses Buch in die Hand zu nehmen und es selbst zu lesen oder sich vorlesen zu lassen. Denn Traditionen machen durch die Weigerung dieser nachzukommen durchaus Sinn von Zeit zu Zeit hinterfragt zu werden. Sind sie noch zeitgemäß oder ist es Zeit für Veränderungen? Dagmar H. Müller schickt den kleinen aufmüpfigen Drachen ins Rennen um jahrhundertealte Drachenarbeit in Frage zu stellen. Sie bricht damit spielerisch und humorvoll Rollenklischees auf, vermeidet dabei Verurteilungen und zeigt viel Einfühlungsvermögen. Das haben wir schon immer so gemacht wird ad absurdum geführt. Der Weg wird frei gemacht für andere Lösungsansätze und ersetzt so den alten Glaubenssatz durch einen anderen, denn nichts ist dazu verurteilt so zu bleiben wie es ist. Das streng überlieferte Regelwerk wird augenzwinkernd aufgebrochen. Perfekte Ergänzung erhält die Geschichte durch die ansprechende Illustration von Sabine Rothmund. Sie spielt geschickt mit Farben, Licht und Schatten, vermag Stimmungen in Mimik und Haltung zu vermitteln, füllt ganze Seiten des Buches oder ergänzt eine Passage durch eine kleine Zeichnung. Ein sehr empfehlenswertes Buch, dass Klischees aufbricht und progressive Rollenbilder vermittelt.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von 62; Landesstelle: Nordrhein-Westfalen.
Veröffentlicht am 06.09.2022

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