Der kleine Fischer Tong

Schlagwörter

• Abenteuer
• Gender/Geschlecht
• Kulturen

Teaser

Wie jeden Morgen fährt der kleine Fischer Tong hinaus auf das Meer. Er will Fische fangen, doch die Wolken ballen sich dunkel am Himmel zusammen und Tong denkt an die Warnung seines Vaters: „Geh nie auf’s Meer hinaus, wenn die Wolken schwarz wie Ruß sind und die Vögel sich an Land flüchten“. Aber Tong achtet nicht darauf. Und dann hat er auf einmal einen besonders schweren Fang an der Leine

Beurteilungstext

Tong zieht ein Skelett aus dem Wasser. Er flieht, das Skelett folgt ihm. Da er sehr kaputt ist durch die anstrengende Fahrt, wird er ohnmächtig. Das Skelett kümmert sich aufopferungsvoll um ihn.
Anschließend versorgt Tong das Skelett mit Speisen und Getränken, um es aufzupäppeln.
Dass Tong die Regeln seines Vaters übertreten hat, bringt ihn in Gefahr, eröffnet ihm aber auch neue Horizonte und eine Chance.
Die charakteristischen Zeichnungen von Jianghong sind anfangs dunkel und bedrohlich, verändern sich im Lauf der Geschichte, parallel zur Verbesserung in Tongs Leben, werden heller, bunter, lebensbejahender.
Die Bildaufteilung weicht von den anderen Werken Jianghongs ab. In diesem Band verwendet er häufiger unterschiedliche Bildgrößen, so dass gelegentlich sogar ein comicartiger Eindruck entsteht.
Der Text ist sehr knapp, äußerst präzise. Mehr braucht es nicht, da die Illustrationen das meiste erzählen.
Die Zeichnungen des Skeletts sind durchaus gruselig, und dass der kleine Fischer in Gefahr ist, sieht man ganz deutlich.
Von daher denke ich, dass man das Buch der originären Bilderbuchzielgruppe unter 4 Jahren noch nicht zumuten sollte. Dafür eignet es sich aber auch für deutlich ältere Kinder, da es eine Geschichte erzählt, die einen umfassenden Subtext mit sich führt. Das Thema “Überschreitung von Grenzen” interessiert auch noch Grundschulkinder.