Sohn des Himmels

Autor*in
Jianghong, Chen
ISBN
978-3-89565-382-7
Übersetzer*in
Scheffel, Tobias
Ori. Sprache
Französisch
Illustrator*in
Jianghong, Chen
Seitenanzahl
44
Verlag
Moritz
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Frankfurt
Jahr
2019
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
18,00 €
Bewertung
nicht empfehlenswert

Teaser

Das Bilderbuch erzählt von einer Mondprinzessin, die den Palast des Himmels und den Jade-Kaiser verlässt, sich auf der Erde verliebt, aber später von ihrem Sohn getrennt und in den Himmel zurückgeholt wird. Nur einmal im Jahr darf sie ihr Kind wiedersehen. Zur Feier dieses Wiedersehens, werden Mondküchlein gebacken und verschenkt, was heute noch traditionell in chinesischen Familien Brauch ist. Das Bilderbuch überzeugt durch Wort und Bild unter Verwendung kultureller chinesischer Motivik.

Beurteilungstext

Die Geschichte, die das Bilderbuch erzählt, geht auf eine Legende zurück, die für den Ursprung des chinesischen Mondfestes steht. Jedes Jahr im Herbst treffen sich Familien, schenken sich gegenseitig selbstgebackene Mondküchlein und feiern, dass sie als Familie zusammen sind. Das Bilderbuch „Sohn des Himmels“ fühlt sich dieser familiären Tradition stark verbunden, wer das Buch aufklappt, findet die Widmung des Künstlers „Meiner Mutter!“
Erzählt wird, wie die Tochter des Jade-Kaisers verbotenerweise aus dem Palast des Himmels fortgeht und den Weg zur Erde sucht. Berauscht vom Duft der Blüten und dem Anblick der fremden Landschaften sieht sie sich neugierig um, begegnet einem jungen Mann und folgt ihm in sein Haus. Es gelingt ihr, die Mutter des jungen Mannes von einer schweren Krankheit zu heilen. Die beiden jungen Leute verlieben sich, ein Sohn wird geboren. Der Jade-Kaiser erträgt den Verlust seiner Tochter nicht und befiehlt seinen Soldaten, die Prinzessin zurückzuholen. Die Prinzessin wird von ihrem kleinen Sohn getrennt und in den Himmelspalast zurückgebracht.
Der kleine Sohn wächst in der Obhut von Vater und Großmutter heran, man erklärt ihm die Herkunft seiner Mutter, beschreibt den Himmelsweg und er lernt zu verstehen, dass er deshalb „Sohn des Himmels“ heißt. Aber da er seine Mutter schmerzlich vermisst beschließt er eines Tages, sich auf den Weg zu ihr zu machen. Der Weg hinauf zum Himmel führt durch dunkle Wälder und über hohe Berge, er ist lang und gefahrvoll. Am Ende fliegt er auf dem Rücken eines Kranichs über das Meer und gelangt tatsächlich in den Palast des Kaisers. Seine Mutter schließt ihn überglücklich in die Arme und bäckt zum Fest des Wiedersehens Mondküchlein. Dann entdeckt der Kaiser das Kind und jagt es fort. Die Mutter erträgt die erneute Trennung nicht und wird schwer krank. Da erwacht eine Spur von Mitleid in ihrem Vater und er erlaubt seiner Tochter einmal im Jahr, immer im Herbst, mit Mondkuchen zur Erde zu gehen und ihren Sohn zu treffen. Dieser immer wiederholte Wiedersehenstag ist der Ursprung des traditionell gefeierten chinesischen Mondfestes.
Die Legende wird im Bilderbuch knapp, aber auch sehr poetisch verdichtend erzählt. Dominant sind die großformatigen farbigen Bilder des chinesischen Künstlers Chen Jianghong, der 1963 geboren wurde und seit 1987 als freischaffender Künstler in Paris lebt. Seine Bilder sind international sehr bekannt und seine Bücher in viele Sprachen übersetzt. 2005 erhielt er für „Han Gan und das Wunderpferd“ den Deutschen Jugendliteraturpreis. Häufig verwendet er die traditionelle chinesische Technik der Tusche auf Reispapier. Auch in diesem Bilderbuch überzeugt das gekonnte Zusammenspiel der bildnerischen und sprachlichen erzählerischen Motive, die in der chinesischen Kultur wurzeln und im Bilderbuch als Gesamtkunstwerk zu erleben sind.

[Eva Maria Kohl]

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von emk; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 04.07.2020

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