Ich werde Berge versetzen!

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Teaser

Sann hat einen großen Plan, er will die Berge versetzen, die zwischen seinem Elternhaus und den Feldern liegen, die die Familie bebaut. Doch niemand traut ihm dieses Meisterstück zu...

Beurteilungstext

Als Sann geboren wird, zeigt sich bereits deutlich, dass er anders nicht. Er schreit nicht. Die Andersartigkeit, die die Großmutter als schlechtes Omen deutet, ist für seine Mutter ein Zeichen für die Außergewöhnlichkeit des Sohnes. Und Sann ist kein normales Kind. Mit sechs Jahren beschließt er, die Berge, die seine Mutter jeden Tag überqueren muss, um auf die elterlichen Felder zu kommen, und die zur existenzielle Bedrohung für sie und die ganze Familie zu werden drohen, zu versetzen. Alle haben dafür nur ein müdes Lächeln übrig, doch Sann lässt sich nicht entmutigen. Lange arbeitet er beharrlich und er findet in einer Höhle einen alten Mann. Mit seiner Treue dem alten Gegenüber, seinem Respekt vor der Natur und der Kenntnis des Alten rufen die beiden schließlich die Mächte des Himmels, riesige Drachen, die tatsächlich die Berge versetzen.
Im Stil eines alten chinesischen Märchens erzählt Chen Jianghong diese Geschichte einer außergewöhnlichen Aufgabe. Das Muster ist einfach, aber nicht weniger eindrücklich: Sann ist ausdauernd und hat ein Ziel, das er ohne Rücksicht auf Einwände zu erreichen versucht. Dieses Ziel verstellt aber nicht seinen Blick für den Weg und so sind es Beharrlichkeit und Offenheit, die ihn zum Erfolg führen.
Im bekannten Stil des Künstlers sind die Bilder dieses großformatigen Bilderbuchs seitenfüllend als Tusche- und Aquarellzeichnungen gehalten. Tuschkonturiert erinnern die Bilder an traditionelle Chinesische Kunstwerke. Mit Anleihen in der Kalligraphie, aber auch in der Formsprache des Comics entsteht ein eigenartig hybrides Bilderbuch, das Tradition und Moderne genial zusammenführt. Sehr zu empfehlen!