Denk nicht, wir bleiben hier- Die Lebensgeschichte des Sinto Hugo Höllenreiner

Autor*in
Tuckermann, Anja
ISBN
978-3-423-62336-0
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
299
Verlag
dtv
Gattung
Ort
München
Jahr
2008
Lesealter
16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
7,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

in authentisches Buch, das den grausamen Leidensweg, den Überlebenskampf und die schrecklichen Erlebnisse während der NS-Zeit aus Sicht des Zigeunerjungen Hugo Höllenreiners erzählt.

Beurteilungstext

Einer der wenigen noch lebenden Zeitzeugen des Nationalsozialismus überwindet sich und teilt seine grausamen Erlebnisse seiner Nachwelt mit. Hugo Höllenreiner war damals elf Jahre alt. Er und seine Familie wurden mitten aus dem Leben gerissen und in den harten Alltag verschiedener Konzentrationslager geschickt. Sie mussten Erniedrigung und Demütigung über sich ergehen lassen, mussten Hunger leiden und hatten ständige Angst vor dem Tod. Sie wurden schlechter behandelt als Tiere. Es war ein ständiger Überlebenskampf, den nicht alle Verwandten Hugos überlebten, aber er schaffte es.
Die schreckliche Zeit war nun zwar vorbei, aber die Erinnerungen blieben und noch heute holen sie ihn ein. Anja Tuckermann hörte sich die Geschichte Hugo Höllenreiners an. Entstanden ist ein Buch, dessen Inhalt eine grausame Wahrheit aufzeigt, vor der man die Augen auf keinen Fall verschließen darf.
In der dritten Person geschrieben, erfährt man über den täglichen Hunger, Krankheiten, die Schreie der SS, Gewalt, den Verlust der eigenen Würde und weitaus mehr. Eingefügte Zitate von Hugo Höllenreiner selbst, unterstützen die Erzählung und geben tiefe Einblicke in die Gefühlswelt des Opfers. Sie lassen einen die Schmerzen mitfühlen und berühren einen stark. Das Buch fesselt seine Leser und auch wenn man des Öfteren aufgrund der inhaltlichen Härte am liebsten zuschlagen würde, kann man es doch nicht und liest weiter.
Der logische Aufbau und formelle Hervorhebungen helfen bei der besseren Erfassung des Inhaltes. Zwischendurch sind viele Bilder von Hugo und seiner Familie abgebildet. Diese machen einem noch mehr bewusst, dass es ein Erfahrungsbericht und kein erdachter Roman ist.
Das gesamte Buch ist sehr gut erfassbar und nachvollziehbar. Es ist verständlich, enthält keine schwierigen Fremdwörter und hat einen einfachen Satzbau.
So ist es auch für jüngere Jugendliche geeignet, wobei es wichtig ist, bei der Verarbeitung des Gelesenen zu helfen.



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Diese Rezension wurde verfasst von T-Sch.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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