Denk nicht, wir bleiben hier!”
- Autor*in
- Tuckermann, Anja
- ISBN
- 978-3-446-20648-9
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 302
- Verlag
- Hanser
- Gattung
- –
- Ort
- München
- Jahr
- 2005
- Lesealter
- ab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 16,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Anja Tuckermann erzählt die Geschichte von Hugo Höllenreiner, einem Sinti, der mit seiner Familie ins Zigeunerlager Auschwitz-Birkenau deportiert wurde.
Beurteilungstext
Angesicht des bewegenden Inhaltes fällt es schwer, dieses Buch zu beurteilen. Ich will es trotzdem versuchen. Zunächst verwirrten die vielen Namen der einzelnen Familienmitglieder, man musste sich langsam hineinlesen in die vielen unterschiedlichen Dadas und Geschwister deren Namen genannt, die aber mit einem anderen Namen gerufen wurden. Die vielen Fotos und Schriftdokumente verdeutlichen das Leben mit seinen Besonderheiten für die Sinti in der damaligen Zeit. Interessant sind die Vorinformationen über die Familie. Der Vater, der im 1.Weltkrieg für Deutschland, mit Auszeichnung, gekämpft hatte, was aber keine Bedeutung mehr zugestanden wurde. Die Veränderung in der Bevölkerung durch die Hetzpropaganda, die verstärkt deren Verhaltensweisen beeinflusste. Je länger man diesem Lebensbericht folgt, desto erschütterter ist man. Bei vielen Schilderungen kann man kaum glauben, dass Menschen fähig zu solchen Taten sind. Welch beschämende, die Menschenwürde raubende Situationen mussten überlebt werden. Man kann und will es nicht glauben und macht sich doch ständig klar, dass es ein Bericht eines Menschen ist, der dieses miterlebt hat. Die Form die Frau Tuckermann gewählt hat verbindet die Vergangenheit mit der Gegenwart. Herr Höllenreiner wird das Wort gegönnt, sich zu allen von ihm geschilderten Situationen auch aus heutiger Sicht zu äußern. Diese Form verdeutlicht den Tatsachenbericht. Ein bewegendes Buch das erschüttert, wütend und tieftraurig macht.