Das mordsmäßig merkwürdige Verschwinden der Lily Cooper
- Autor*in
- Holler, Renée
- ISBN
- 978-3-8458-1593-0
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 240
- Verlag
- arsEdition
- Gattung
- Buch (gebunden)Erzählung/Roman
- Ort
- München
- Jahr
- 2017
- Lesealter
- 10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 14,99 €
- Bewertung
Teaser
Selina macht sich mit Unterstützung von Eric auf die Suche nach ihrer verschwundenen Cousine Lily, an deren Entführung außer den beiden keiner glauben will. Unter mysteriösen Umständen können sie das Mädchen aus den Fängen eines verrückten Uhrmachers befreien.
Beurteilungstext
Das Buch ist ein Krimi für Jugendliche mit einem großen Anteil an Fiktion. Der Inhalt beruht auf einem antiken Manuskript, welches verschwunden ist und zur Erschaffung von halbkünstlichen und halblebendigen Wesen dient. Schon früh im Buch kommt es zu ersten Begegnungen mit diesen Blechtieren, welche den Leser schon vermuten lassen, dass dies relevant für den Ausgang des Buches ist. Dennoch dauert es lange bis richtig Spannung aufkommt. Zunächst wird der Leser ausgiebig über die Gesamtsituation und die Charaktere informiert. Vieles ist etwas eintönig, klischeehaft und vorhersehbar. Am unglaubhaftesten und fragwürdigsten sind dabei Lilys Eltern und die Polizei. Denn nahezu niemand außer Selina und Eric scheint an die Entführung zu glauben, was immer wieder thematisiert wird. Denn die beiden stoßen auf immer wichtigere Hinweise, die sie jedoch geheim halten und allein weiterforschen, wodurch sie sich und Lily in Gefahr bringen. Erst gegen Ende des Buches wird es richtig spannend und dabei mitunter zu furchteinflößend für junge Leser. Leider wird die Spannung etwas gedrückt durch Krimiklischees, wie ein nicht lautlos gestelltes Handy oder ein leerer Handyakku zum falschen Zeitpunkt. Der Grundgedanke des Buches ist wirklich originell, während die Umsetzung teilweise wenig einfallsreich ist.
Der Er-Erzähler berichtet aus Selinas Perspektive. Das Mädchen kommt aus Indien nach Großbritannien und scheint in der neuen Umgebung eher hilflos. Die verschwundene Cousine scheint sie dennoch gut zu kennen und zu verstehen, insbesondere, weil sie ein Alter haben. Selina findet im Buch wenig Hilfe durch ihre Verwandten oder andere Erwachsene. Nur Eric, ein Freund von Lily, sowie dessen Familie geben ihr Halt und Unterstützung, was sowohl die Eingewöhnung in der neuen Welt als auch die Suche nach Lily angeht. Sie ist ein eher zurückhaltendes Mädchen, doch der Leser empfindet sie als sympathisch und kann sich gut mit ihr identifizieren.
Satzbau und Vokabular sind sehr einfach gehalten und ermöglichen einen zügigen Lesefluss.
Interessant wäre ein Nachwort des Autors, wie er zu diesem Thema gekommen ist und ob es das beschriebene oder ein ähnliches Manuskript vielleicht wirklich gegeben hat. Denn die Beschreibung mutet in einigen Situationen so realistisch an, dass der Leser kaum an reine Fiktion glauben mag.