Das Dschungelbuch Neu erzählt für Klein und Groß
- Autor*in
- Maske, Ulrich
- ISBN
- 978-3-8337-3482-3
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Oberdieck, Bernhard
- Seitenanzahl
- 44
- Verlag
- –
- Gattung
- –
- Ort
- Hamburg
- Jahr
- 2016
- Lesealter
- 8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 16,99 €
- Bewertung
Teaser
Mowgli wird als Kleinkind von dem lahmen und heimtückischen Tiger Schir Khan entführt und in den indischen Dschungel verschleppt. Der kleine Junge findet Zuflucht bei einer Wolfsfamilie und wächst mit seinen vier Wolfsgeschwistern auf. Der braune Bär Balu unterrichtet ihn in der Sprache der Tiere. Gefahr droht von dem wilden Affenvolk Bandar-log, den Gesetzlosen des Urwalds. Konflikte als Menschenkind unter Tieren und später als „Wolfskind“ unter Menschen machen Mowgli das Leben schwer.
Beurteilungstext
Mit diesem Band von Ulrich Maske erscheint wieder eine neue Variante der unzähligen Dschungel-Geschichten, die seit 1894 auf dem Markt sind. Um es vorneweg zu sagen: auch diese Neuerzählung verfehlt ihren Reiz nicht und fesselt bis zum Schluss. Als der kleine Mowgli in der Höhle der Wolfsfamilie Schutz findet, will ihn die Wolfsmutter sofort als „fünftes Kind“ behalten. Doch der große Rat der Dschungeltiere muss seine Zustimmung geben. Die Aufnahme Moglis ist nicht unumstritten und der Bär Balu muss sich sehr für den Jungen einsetzen und sich verpflichten, ihn zu unterrichten. Baghira, der schwarze Panther, stiftet einen fetten Bullen und besänftigt damit das kritische Wolfsrudel. Mowgli lebt sich schnell bei den Tieren ein und lernt ihre Sprache. Er entwickelt sich zu einem fröhlichen kleinen Kerl, der gerne mal seinem Lehrer Balu einen Schabernack spielt. Gefahr droht ihm von dem wilden Affenvolk Bandar-log, den Gesetzlosen des Dschungels. Auch der heimtückische Tiger Schir Khan stellt ihm weiter nach. Und der feige Schakal Tabaqui hetzt die Wölfe gegen ihn auf. Mowgli hat zum Glück große Unterstützung von Balu, Baghira und der Pythonschlange Kaa. Als aber der Wolf Akela durch einen Sturz seine Führerschaft über das Wolfsrudel verliert, verlässt Mowgli den Urwald und geht zu den Menschen. Auch hier findet ein Aufnahmeritual statt. Er lernt die Sprache und Gebräuche der Menschen, und, wie bei den Dschungeltieren, schlägt ihm, dem „Wolfskind“, Ablehnung entgegen. Er kehrt deshalb wieder zurück zu seiner Wolfsfamilie. In Maskes Neuerzählung gibt es viele emotional anrührende Szenen. Die Gefühlsregungen des Jungen, der nicht weiß, wohin er gehört, seine Liebe zur Wolfsfamilie, die Enttäuschungen, die er bei Menschen und Tieren erleben muss, sind sprachlich sehr gut beschrieben und nachzufühlen. Kaas hypnotischer Blick bei ihrem Tanz jagt nicht nur den bösen Affen sondern auch dem Lesenden kalte Schauer den Rücken hinunter. Alle Kapitel werden von großzügigen Farbillustrationen begleitet und verstärkt. Besonders die Tiere und Pflanzen des Dschungels sind mit Genuss zu betrachten. Die Tiere sind realistisch dargestellt, und dennoch erkennt man eine „menschliche“ Komponente in ihrem Gesichtsausdruck. Mowgli selbst ist als wildes Urwaldkind etwas zu sehr geleckt geraten, ebenso die Dorfbewohner. Der „Wolfsjunge“ erscheint als kleiner Schönling und trägt bereits im Urwald einen Lendenschurz, den er eigentlich erst bei den Menschen tragen sollte, wie der Erzähler erwähnt. Sehr abrupt endet die so ausführlich erzählte Geschichte mit der Feststellung, dass Mowgli nicht einsam im Urwald bleibt, sondern zu den Menschen zurückkehrt und eine Frau findet. Nun ja, dies dürfte die Ankündigung eines weiteren Dschungelbuch-Bandes sein.