Das Cape aus rotem Samt

Autor*in
Schindler, Nina
ISBN
978-3-596-80889-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
303
Verlag
FISCHER Schatzinsel
Gattung
Ort
Frankfurt
Jahr
2009
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
8,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Marguérite wächst als Tochter eines reichen Kaufmanns in Bremen auf. Doch schlagartig verändert sich ihr Leben: Ihre Eltern sterben; ihr Vermögen ist auf unerklärliche Art verschwunden und Marguérite muss bei ihrer Tante und ihrem Onkel sehr hart für ihren Lebensunterhalt arbeiten. Jedoch sie entkommt diesem Leben und deckt mit Hilfe von Freunden den Betrug auf, dem ihr Vermögen zum Opfer fiel.

Beurteilungstext

Die Erzählung ist wesentlich verschlungener als die kurze Inhaltsangabe es wiederzugeben vermag. Nina Schindler zeichnet die Situation eines Mädchens um die Jahrhundertwende nach, das auf die Gnade seiner Verwandtschaft angewiesen ist. Marguérite wird von ihrer Tante ständig verhöhnt und gequält, so dass sie dieses Leben kaum noch aushalten kann. Ein wenig Trost findet sie bei dem Hofhund und bei Jörn, der aus dem Waisenhaus geflohen ist.
Die Situation ändert sich, als Marguérite ein Gespräch belauscht und erfährt, dass ihre ehemalige Freundin, Tochter eines reichen Konsuls, entführt werden soll. Sie will die Familie warnen, wird dabei mit der Tochter verwechselt und entführt.
Mit Jörns Hilfe gelingt ihr die Flucht und sie wird von einer Bauernfamilie freundlich aufgenommen.
Von diesem Zeitpunkt an ändert sich ihr Leben: Sie trifft ihre ehemalige Gouvernante wieder, die ihr ein neues Zuhause besorgt. Die beiden ahnen, dass der Verlust des Vermögens auf einem Betrug des reichen Konsuls beruht. Ihnen und Jörn gelingt es die Veruntreuung und darüberhinaus noch einen Mord aufzudecken, so dass Marguérite wieder ein unbeschwertes Leben führen kann.

Ohne Zweifel ein spannendes Geschehen, das die Hauptperson zunächst tief fallen lässt, um ihr dann umso strahlender ihre ehemalige Stellung wiederzugeben. Das Mitempfinden wird dadurch noch verstärkt, dass die Geschichte von Marguérite selbst erzählt wird (Ich-Form).
Die handelnden Personen gehören entweder zu den Guten oder zu den Bösen; differenzierte Zwischentöne sind kaum auszumachen, allenfalls bei dem Onkel, der nicht gegen die Tante aufbegehrt. Diese Schwarz-Weiß-Zeichnung mindert ein wenig die literarische Qualität der Erzählung, nicht aber deren Spannungsbogen.

Ein besonderer Lesereiz kommt den Sprichwörtern bzw. den Zitaten zu, die die Autorin jedem Kapitel voranstellt. Sie lassen den Leser vermuten wie die Handlung weitergehen könnte, garantieren aber keine eindeutige Vorab-Interpretation.

Das Layout ist leserfreundlich gehalten: relativ große Schrift, deutliche Absatzbildung, die einzelnen Kapitel nicht zu lang, man kann dem Geschehen schnell folgen ... durchaus ein Geschenk für Lesemuffel!

Verblüffend ist die Tatsache, dass sowohl Titel als auch Klappentext Nebenschauplätze des Geschehens aufgreifen: Weder dem Cape noch der Entführung kommt die Bedeutung zu, die man auf den ersten Blick vermutet.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von B+HJ.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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