Crenshaw - Einmal schwarzer Kater

Autor*in
Applegate, Katherine
ISBN
978-3-7373-5472-1
Übersetzer*in
Jakobeit, Brigitte
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
224
Verlag
MeyersDuden
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
Frankfurt/Main
Jahr
2016
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
11,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Crenshaw liebt es zu baden. So richtig schön mit ganz viel Seifenschaum. Danach riecht er dann immer nach Seifenschaum und ganz viel Katzenminze. Katzenminze? Genau, Crenshaw ist ein riesengroßer, schwarzer Kater, der für sein Leben gern Schaumbäder nimmt und auf alles eine Antwort weiß. Jackson ist froh, dass er ihn hat: Crenshaw, seinen unsichtbaren Freund. Er bringt Jackson zum Lächeln, auch wenn diesem zum Heulen zumute ist. Crenshaw geht erst weg, wenn alles wieder gut ist.

Beurteilungstext

Hatte nicht jeder einmal einen unsichtbaren Freund? Crenshaw ist Jacksons unsichtbarer Freund. Anders als andere unsichtbare Freunde ist Crenshaw ein riesengroßer, schwarzer Kater, der niemals um eine Antwort verlegen ist. Jackson ist froh, dass er Crenshaw hat, auch wenn er eigentlich nicht der Typ für einen imaginären Freund ist.
Jackson ist vielmehr ein sehr wissbegieriges Kind, welches die Fakten mehr interessiert, als irgendwelche Geschichten oder Märchen. "Fakten sind viel besser als Geschichten. Eine Geschichte kann man nicht sehen. Man kann sie auch nich in den Händen halten und messen." Schnell wird ihm jedoch klar, dass Menschen nicht immer gern die Wahrheit hören. Und obwohl er sich mehr für Fakten interessiert, als viele andere Kinder in seinem Alter, hat er Crenshaw, seinen unsichtbaren Freund.
Bei Jackson ist nämlich nicht alles gut. Er bekommt mit, wie seine Eltern darum kämpfen, die Familie ernähren zu können, sie Stück für Stück alles verkaufen und übergangsweise in einen Wohnwagen ziehen müssen. Das war früher schon einmal so. Auch da war Crenshaw an Jacksons Seite und hat ihn aufgemuntert, ihm geholfen diese Zeit zu überstehen. Jackson braucht ihn. Auch wenn er sich keine logische Erklärung für seinen imaginären Freund herleiten kann. Laut Jackson gibt es immer eine logische Erklärung. Doch irgendwann beschließt er nichts mehr zu hinterfragen und den Zauber zu genießen.
Crenshaw zeigt einem Jungen, dass das Leben meist gar nicht so schlimm ist, wie es im ersten Moment den Anschein haben kann. Der unsichtbare Kater hilft ihm Dinge aus einem anderen Blickwinkel zu sehen und zeigt, dass es für alles eine Lösung gibt. Jackson lernt dadurch, dass alles gut wird, wenn die Familie zusammenhält und gemeinsam durch schwere Zeiten geht.
Am Ende jedes Kapitels prangt ein schwarzer Kater auf der letzen Seite. Das Motiv des helfenden Katers zieht sich durch das ganze Buch. Die Handlung ist nicht linear erzählt. Vielmehr springt der Ich-Erzähler in den Zeiten zurück und berichtet bruchstückweise von Geschichten aus der Vergangenheit, danach springt er wieder in die Gegenwart zurück und beginnt nach einiger Zeit erneut mit den Gedankensprüngen in zurückliegende Zeiten. Nach und nach erschließt sich so die komplette Geschichte von Jackson und seinem Kater Crenshaw: Wie er zu diesem Freund kam und was er alles mit ihm erlebt hat. Der Leser taucht in Jacksons Welt ein und erlebt die Dinge dabei aus seiner Perspektive.
Das Buch erzählt somit auf charmante Art und Weise die Geschichte von einem kleinen Jungen und seinem imaginären Freund. Es spricht behutsam die Probleme der Arbeitslosigkeit der Eltern an und was ein Kind davon mitbekommt und wie es damit umgeht. Obwohl es keine Musterlösungen vorgibt, kann das Buch trotzdem helfen, Kinder in ähnlicher Situation zu helfen mit solchen Problemen umzugehen. Dabei unterstreicht es, wie wichtig es ist, in der Familie zusammenzuhalten, das Leben nicht schwarz/weiß zu sehen und Dinge aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Crenshaw ist nicht irgendein Buch über einen imaginären Freund. Es ist ein Buch, welches zeigt, wie ein imaginärer Freund einem Kind in schweren Zeiten helfen und zur Seite stehen kann.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Veröffentlicht am 06.12.2016

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