Cordoba

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Teaser

Überall in Spanien flüchten Conversos - Neuchristen - vor dem blinden Hass ihrer Mitbürger, angefacht durch die Inquisition. Nur in Cordoba regieren noch Toleranz und Vernunft, dank Marias Vater, dem Bürgermeister. Unter seinem Schutz finden Flüchtlinge aus ganz Spanien Zuflucht, doch der Frieden hält nicht an. Ein neuer Bischof wiegelt mit Hasspredigten die Bevölkerung auf und bringt auch in diese Stadt Unfrieden und Verfolgung. Maria muss um ihre große Liebe Diego, einen Converso, fürchten.

Beurteilungstext

Fremdenhass, Ausgrenzung und Verfolgung wegen einer fremden Herkunft oder eines anderen Glaubens sind kein Phänomen unserer Zeit, sondern begleiten die Geschichte der Menschheit seit Jahrtausenden.
Converso ist die Bezeichnung von zum Christentum konvertierten Juden auf der Iberischen Halbinsel, die oft unter Zwang geschah. Sie standen in Verdacht, weiterhin heimlich ihre alte Religion auszuüben und wurden so Ziel der Verfolgung durch die katholische Kirche.
Die Autorin entwickelt ihre Geschichte vor dem Hintergrund der Inquisition in Spanien. So entsteht einerseits ein Lehrstück über Ausgrenzung und Gewalt, andererseits über Toleranz und Vernunft. Kenntnisreich und beeindruckend schildert sie die Situation in der Stadt und die Veränderungen.
Blinder religiöser Hass und Intoleranz bedrohen das Leben der Conversos, aber auch Empathie und Engagement der Mitbürger zeigen ihre Wirkung und ermöglichen den Verfolgten einen Neuanfang. Leider nimmt die Liebesgeschichte zwischen Maria und Diego einen großen Raum ein und lenkt so sehr von dem historischen Geschehen ab. Trotzdem kann dieser Roman dazu dienen, sich intensiver mit der Zeit den Inquisition zu beschäftigen, die in Mitteleuropa vor allem durch die Hexenverbrennungen geprägt war.
Der in angemessener Sprache angelegte Text lässt sich gut erlesen und vermittelt ein umfangreiches Bild des Lebens in der Stadt Cordoba in dieser Zeit.
Dieser Roman eignet sich sehr gut als Unterrichtsmaterial, wenn die heutigen Probleme der Flüchtlingswelle in Deutschland beleuchtet werden sollen.
Erziehung zu Toleranz