Coffee, Love & Sugar

Schlagwörter

• Familie
• Sexualität

Teaser

Cyd ist sechzehn und erzählt von einem Sommer, in dem sie gerade einen Schwangerschaftsabbruch hinter sich hat, ihrer neuen Liebe, ihrem Krach Zuhause, ihrer Freundin Sugar, um die sie sich im Altenheim kümmert und dem großen Ereignis: sie besucht das erste Mal ihren leiblichen Vater und dessen Familie. Trotz aller Katastrophen übersteht sie alles mit ihrem Temperament gut.

Beurteilungstext

Die Ich-Erzählerin zieht vom Leder, dass man erst glaubt, dies sei ein Zickenroman. Aber das ändert sich bald; auch wenn der Hintergrund ihrer Stammfamilie in San Francisco und der ihres leiblichen Vaters in New York nicht gerade zum ärmeren Teil der Bevölkerung gehört. Man redet hier nicht über Geld, man hat es. So ganz einfach ist das für eine Halbwüchsige dennoch nicht, wenn sie plötzlich 300 $ für die Abtreibung aufbringen muss und der Verursacher sich dünne macht. Cyd ist glaubhaft verletzt, Cyd ist glaubhaft auf der Suche nach dem richtigen Mann, Cyd ist glaubhaft engagiert und ebenso glaubhaft überschäumend frech, laut, aufgedreht, kennt keine Scheu, andere zu provozieren, anzumachen, mit ihnen “rumzumachen”.
Das Beste am Buch aber ist die Übersetzung, die ohne Manierismen, ohne Anglizismen auskommt und die überschäumend gute Laune auch dann noch mitzuteilen versteht, wenn Cyd ihren Blues hat. Leider lässt sich ein Sprachspiel einfach nicht übersetzen, weil es keine Entsprechung dafür im Deutschen gibt: der Name ihrer Puppe ist Programm, ist aber auch (eine 16-Jährige mit Puppe, die stets dabei ist!) Symbol für ihre zweite Natur und ihre Suche nach dem Bio-Vater (dem biologischen Vater).
Macht Spaß! Und vielleicht, wenn die Lektüre im richtigen Augenblick kommt, etwas nachdenklich.