Chris, der größte Retter aller Zeiten

Autor*in
Naoura, Salah
ISBN
978-3-407-81198-1
Übersetzer*in
Ori. Sprache
/
Illustrator*in
Kehn, Regina
Seitenanzahl
188
Verlag
Gattung
Ort
Weinheim
Jahr
2015
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Chris ist ein Retter. Vom Insekten bis zum Mitschüler hat er überall seine Augen und Ohren offen und hilft, geradezu selbstlos, wo er kann. Als Titus neu in die Klasse kommt, stößt Chris an seine Grenzen. Und auch in seiner Familie gibt es ein Geheimnis. Aber Chris wäre kein Retter, wenn er dem nicht auf den Grund gehen würde. Zum Glück ist er nicht allein.

Beurteilungstext

Die Geschichte beginnt in der Schule und zeigt einen Jungen, der einen Mitschüler vor dem Ersticken bewahrt und sensibel auf den Neuen eingeht. Es folgen weitere Beispiele an Situationen, bei denen sich Chris ausgezeichnet hat. Die Schilderungen wirken überzeichnet und komisch. Sie zeigen einen selbstlosen Jungen, der von allen gemocht ist und dessen Lehrerin ihn sogar unter Tränen mit Jesus Christus vergleicht. Dass es sich bei der Geschichte aber um mehr als eine Aneinanderreihung von Komik handelt und Chris kein übernatürlicher Superheld ist, zeigt sich, als Emma in Chris` Nachbarschaft zieht. Chris, der scheinbar reibungslos mit jedem kann, geht bei Emma zunächst auf Abstand. Mit einem jüngeren Mädchen möchte er auf keinen Fall gesehen werden. Von da an bekommt die Handlung Tiefe . Die Leser/innen erfahren, dass bei Chris zu Hause nicht alles problemlos verläuft. Konflikte unterschiedlicher Art brodeln hinter der Fassade. So kann Opa der Oma nie etwas recht machen, Chris wird von seiner Mutter überbehütet, Vater zieht sich zurück und vergräbt sich scheinbar in Arbeit. Besuch gibt es so gut wie nie. Allem liegt ein traumatisches Erlebnis aus der Vergangenheit zugrunde, wie die Leser/innen zeitgleich mit dem Protagonisten nach und nach erfahren. Auch Chris braucht Hilfe.
Mit Spannung erleben die Leser/innen wie sich Chris zunehmend von seiner Familie und seinen Lehrer/innen emanzipiert. Er zeigt Ecken und Kanten, indem er Unrecht im Klassenzimmer kritisiert. Was die Lehrerin als Aufsässigkeit und Rüpelhaftigkeit auslegt, ist in Wahrheit Chris` Entwicklung zu einem selbstbestimmten und offenen Leben. Er lernt Grenzen zu setzen, was ihm und schließlich auch seiner Familie gut tut.

Salah Naoura erzählt in gewohnt leicht daher kommender Art, eine Geschichte mit Tiefgang. Seine Protagonisten sind liebenswert, vielschichtig und verletzlich. Sie wollen alle im Grunde dasselbe: glücklich mit ihren Lieben zusammenleben. Offenheit und Vertrauen sind da vonnöten. Naoura traut seinen Protagonisten, den kindlichen, wie auch den erwachsenen viel zu. Die Kinder sind nicht bloße Anhängsel der Erwachsenen und den Problemen der Welt ausgeliefert. Sie gestalten - eine schöne Botschaft!

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von LMF.
Veröffentlicht am 01.01.2016

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