Cache
- Autor*in
- Röder, Marlene
- ISBN
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 256
- Ort
- Frankfurt/Main
- Jahr
- 2016
- Lesealter
- 14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 14,99 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Max und Leyla sind ein junges Liebespaar in Berlin. Als sie den gleichaltrigen Geocacher Red kennen lernen, gerät ihre Beziehung aus den Fugen und es kommt zu einem traurigen Ende.
Beurteilungstext
„Cache“ ist ein spannender Jugendroman, der am Ende deutlich ernsthafter und überraschender daherkommt, als der Klappentext erahnen lässt. Zunächst vermutet man lediglich eine typische Teenie-Liebesgeschichte, bei der es aufgrund der sozialen Unterschiede nicht mehr richtig zwischen Leyla und Max läuft. Vor allem Leyla scheint mit Max‘ perfekt strukturiertem Leben nicht glücklich zu sein. Die ihr in der Beziehung fehlende Spontanität entdeckt sie beim leidenschaftlichen Geocacher Max, der sie und ihre kleine Schwester Günay während einer verzweifelten Suche auf einem Berliner S-Bahnhof anspricht. Denn der unkonventionelle junge Mann liebt die Gefahr und hat vor allem außergewöhnliche Caches im Blick, die z. B. an verlassenen Orten zu finden sind. Allerdings zeigt sich dem Leser alsbald eine unheimliche Seite an Max, weil er Leyla nachzusteigen beginnt, plötzlich verschwindet und das Mädchen und ihren Freund in einen Multicache einbaut. Dabei wird so viel Misstrauen zwischen den beiden gesät, dass Leyla die Beziehung beendet und Max sich in seiner Verzweiflung umbringt.
Den Plot hat Marlene Röder gekonnt umgesetzt, indem sie zum einen zwischen zwei Erzählerfiguren und Erzählformen wechselt: In der Ich-Form wird aus Max‘ Perspektive erzählt und ebenfalls personal, aber in der Sie-Form, aus Leylas Perspektive. Zum anderen wird die Handlung häufig durch Rückblenden unterbrochen, die mit klaren Zeitangaben versehen sind, die bis ein Jahr vor die Handlung zurückreichen und achronologisch eingefügt sind. In diesen Rückblenden werden die Hintergründe zu den drei Hauptfiguren und ihre Beziehung zueinander mosaikartig zusammengefügt.
Unspektakulär und damit um so nachdrücklicher wird Max‘ Überforderung mit der Situation nach dem Bruch mit Leyla geschildert. Freilich ist er traurig und am Boden zerstört, aber dass es ihn so hart getroffen hat, zeigt sich erst, nachdem seine Erzählstimme verstummt ist und Leyla die traurige Botschaft seines Suizids durch den Vater mitgeteilt bekommt.
Des Weiteren ist hervorzuheben, wie unaufdringlich Röder den türkischen Migrationshintergrund von Leyla einbringt. Dieser wird zu erahnen, als der Name der kleinen Schwester genannt wird und bald darauf für den Leser wieder in Frage gestellt, als Leyla von ihrer Oma mit typisch deutschem Namen (die letztlich eine Nachbarin ist) spricht. Das zu lesen macht Spaß: Keine aufgesetzte politische Korrektheit, einfach ein Abbild der facettenreichen Berliner Gesellschaft.
Alles ein allem ein spannender, flüssig zu lesender Roman, der in sich stimmig und innovativ ist.