Blutspur in Berlin

Autor*in
Schlüter, Andreas
ISBN
978-3-86429-261-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Napp, Daniel
Seitenanzahl
192
Verlag
Tulipan
Gattung
Ort
München
Jahr
2016
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
11,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die Geschwister Finn und Joanna dürfen am ersten Kinderparlament im Bundestag teilnehmen und über die Nutzung eines Grundstückes im Zentrum Berlins abstimmen. Aber unversehens befinden sich die beiden in einer Kriminalgeschichte, in der es um weit mehr geht als um die Entscheidung, ob ein Abenteuerspielplatz oder ein Gamehouse gebaut werden soll.

Beurteilungstext

Das Buch gehört zu der Reihe "City Crime", die in bei Touristen beliebten Städten spielt und neben den Kriminalgeschichten auch eine Karte der jeweiligen Innenstadt und ein kleines Wörterbuch enthalten.
Das vorliegende Berliner "City Crime" weckt mit seinem Titel "Blutspur in Berlin" zunächst blutrünstigere Erwartungen bezüglich des Inhalts als letztendlich erfüllt werden.
Glücklicherweise möchte ich anmerken, denn die Themen Politik, Wirtschaft und Korruption sind in eine wirklich spannende und actionreiche Detektivgeschichte eingearbeitet worden. En passent erfahren die LeserInnen etwas über politische Entscheidungsprozesse und Interessengruppen, die diese möglicherweise zu beeinflussen versuchen.
All das ist mit Beispielen aus dem ganz aktuellen Berliner Polit- und Stadtgeschehen verbunden.
Und es stellt sich die Frage: Wo beginnt persönliche Vorteilsannahme und ab wann ist sie demokratieschädigend? Dieser Konflikt wird mit den unterschiedlichen Positionen der Geschwister Finn und Joanna gut dargestellt. Während der jüngere Finn in Aussicht gestellte materielle Vorteile in einem entwicklungsgemäßen noch etwas kindlichen Egoismus für eine tolle Sache hält, hat die ältere Schwester eine sehr viel kritischere Wertung solcher Mechanismen.
Dieses Spannungsfeld bietet einerseits Identifikationsmöglichkeiten und ermöglicht andererseits die Einnahme unterschiedlicher Sichtweisen auf das Thema und könnte so auch zur Entwicklung eines Demokratieverständnisses beitragen. Hilfreich sind an dieser Stelle die Erklärungen zu politischen Begriffen, die im hinteren Teil des Buches zu finden sind.
Zwei Kritikpunkte sollten dennoch angebracht werden:
Zunächst ist die Handlung in einigen Punkten wenig realistisch und ein bisschen übertrieben, was allerdings der Spannung der Geschichte sehr zu Gute kommt.
Als Zweites steht das enthaltene "Kleine Wörterbuch des Berliner Dialekts" in keinem Zusammenhang mit der Handlung des Buches, außer dass die Geschichte in Berlin spielt. Das ist irritierend, abgesehen davon, dass bestimmte Begriffe im aktuellen Berlinerisch schon lange nicht mehr gebraucht werden oder noch nie gebraucht wurden.
Da die enthaltenen Glossare die Idee der City Crime-Reihe unterstützen, kann man dies vielleicht grundsätzlich gelten lassen, für einen gebürtigen Berliner wirkt es jedoch in der vorliegenden Zusammenstellung etwas bemüht.
Zu empfehlen ist dieser spannende Berlin-Krimi dennoch für 10-14jährige LeserInnen, die sich für Berlin als Stadt und für eine politische Beteiligung interessieren oder dafür interessiert werden sollen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von LB13; Landesstelle: Berlin.
Veröffentlicht am 26.06.2016

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