Survival - Verloren am Amazonas
- Autor*in
- Schlüter, Andreas
- ISBN
- 978-3-7373-4073-1
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Kampmann, Stefani
- Seitenanzahl
- 256
- Verlag
- MeyersDuden
- Gattung
- Buch (gebunden)Erzählung/Roman
- Ort
- Frankfurt/Main
- Jahr
- 2018
- Lesealter
- 10-11 Jahre12-13 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 12,00 €
- Bewertung
Teaser
Vier Kinder dürfen einen Rundflug über dem Dschungel von Südamerika machen. Sie sind begeistert. Doch das großartige Erlebnis endet in einem Fiasko.
Beurteilungstext
Der dreizehnjährige Mike darf mit seiner zwölfjährigen Schwester Elly den Papa in Brasilien besuchen, der dort auf einer Baustelle arbeitet. Gleich am ersten Tag lernen sie Gabriel (11) und Matheus (14) kennen. Deren deutsche Eltern leben in Brasilien, und die Jungen wurden dort geboren.
Die vier Kinder bekommen die Chance, einen Rundflug über dem Amazonasgebiet zu erleben. Mike ist der Einzige, der sich wie zu einer "richtigen" Urwaldtour ausstattet und wird von den anderen belächelt. Doch als der Pilot während des Fluges einen tödlichen Herzinfarkt erleidet, die Maschine abstürzt und sie sich – zum Glück nur leicht verletzt – alle im Dickicht wiederfinden, ist der Inhalt seines Rucksacks und seines Überlebensgürtels erstmal ihre Rettung.
Nun beginnt ihr Wettlauf mit der Zeit.
Sie müssen sich um Nahrung und Wasser kümmern und den Kontakt zu wilden Tieren und giftigen Pflanzen meiden. Eine scheinbar unlösbare Aufgabe. Doch mit viel Cleverness, einem guten Grundwissen und Mikes Überlebensbuch gelingt es ihnen. Sie fangen Regenwasser auf, finden mit Hilfe des Buches essbare Pflanzen und Früchte, schaffen es, ein Feuer anzuzünden, benutzen den Deckel der Werkzeugkiste aus dem Flugzeug als Pfanne und bauen sich ein einigermaßen sicheres Nachtlager.
Als sie menschliche Stimmen hören, glauben sie an Rettung und sind fassungslos, als es sich um Banditen handelt, die offensichtlich an der illegalen Rodung des Regenwaldes beteiligt sind. Ihnen gelingt die Flucht, um sich kurz danach bei einem indigenen Stamm wiederzufinden. Als sie jubelnd einem Flugzeug Zeichen geben wollen, werden sie jedoch zu ihrem Entsetzen brutal daran gehindert und in den Busch zurückgezerrt. An dieser Stelle endet das Buch und der Leser bleibt mit seiner Sorge und Spannung auf dem Höhepunkt zurück!
Das ist ein bisschen unfair!
Der Autor erzählt die Geschichte gekonnt. Mit sehr bildhafter Sprache schildert er die Schönheit des Regenwaldes, aber auch die brutalen Rodungen, er lässt die Kinder auf viele verschiedene Tiere (Jaguare, Brüllaffen, Schlangen, Aras, Faultiere) und Pflanzen (Kakaobohnen, Maniokwurzeln) treffen und gibt 1.Hilfe-Tipps.
Doch es ist nicht nur eine spannende Geschichte, sondern eingefügt sind einzelne Sachinformationen zu:
Wichtige Knoten
Feuer machen mit nassem Holz
Kakaobohnen
Kochen ohne Topf und Pfanne
Maniokwurzeln
Termiten
Regenwasser auffangen als Trinkwasser
Armadeira-Spinne
Erste Hilfe bei einem Schlangenbiss
Sind Schlagen essbar
Und auch wenn einige Details doch ein bisschen abenteuerlich wirken (eine Plane schützt ein Feuer bei stundenlangem, wolkenbruchartigem Regen, ohne dass die Plane oder das Feuer Schaden zu nehmen; von den Verletzungen am Anfang ist in der weiteren Geschichte keine Rede mehr), so können die Leser doch im Rahmen einer hochspannenden Handlung wichtiges Grundwissen erwerben, auch wenn sie vermutlich niemals im Urwald abstürzen und um ihr Überleben kämpfen müssen.
Und sie erfahren, wie unwichtig ihre kleinen Alltagsprobleme (Schulessen, Smartphones, Zensuren, gegenseitiges Verspotten) plötzlich werden können.
Eine sehr spannende, unterhaltsame und lehrreiche Geschichte für kleine Abenteurer, die nur einen Makel aufweist: Man muss Band 2 kaufen, um das Happy End zu erleben. Oder vielleicht sogar Band 3?