Blut und Schokolade

Autor*in
Martin, Peer
ISBN
978-3-7513-0023-0
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
448
Verlag
Dressler
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
Hamburg
Jahr
2021
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
20,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Issa sucht seinen kleinen Bruder Yaya schon seit zwei Jahren. Endlich findet er ihn auf einer Kakaoplantage an der Elfenbeinküste. Dort schuften die Kinder und Jugendlichen unter schlimmsten Bedingungen. Issa will sich und seinen Bruder herausholen, bemerkt aber zu spät, dass dies unmöglich ist - Sklave bleibt Sklave.
Da taucht Manal aus Berlin auf und nichts bleibt, wie es war.

Beurteilungstext

Peer Martin hat ein starkes Buch zum Thema moderne Sklaverei geschrieben, dessen Thema uns alle angeht, denn wer mag schon keine Schokolade?
Er hat sehr anschaulich und eindrücklich die Geschichte von Kindern in Côte d'Ivoire, der Elfenbeinküste, beschrieben, die unter schlimmsten Bedingungen auf einer Kakaoplantage schuften – noch dazu auf einer mit „Fair trade“-Siegel. Die dunkle Seite der Schokolade, von der wir oft nichts wissen oder die wir gerne vergessen, wird hier deutlich.

Der Autor schildert das Schicksal der Jungen und Mädchen im Alter von 4 bis 17 Jahren, die aus Not zu dieser „Arbeit“ kamen, sehr anschaulich und eindringlich bis hin zu ihrer Flucht und ihren damit verbundenen Hoffnungen. Auch die Freude an der Macht und die Grausamkeit der Besitzer der Plantage, vor allem der des Sohnes und Bruders des Eigentümers, beschreibt der Autor fesselnd genau. Der Leser wird von der Geschichte gefangen genommen und kann das Buch kaum aus der Hand legen.

Manal dagegen lebt als Tochter einer „farbigen“ Mutter und eines „weißen“ Vaters in Berlin ein komplett anderes Leben. Als sie nach dem Abitur aufbricht, um ihren Onkel und ihre Tante an der Elfenbeinküste zu besuchen, kreuzen sich schon bald ihre Wege mit denen von Issa und den anderen Kindern der Kakaoplantage. Nie hätte sie sich träumen lassen, dass es so ein Leben gibt, noch dazu, damit andere billige Schokolade essen können.

Zwischen den Kapiteln fügt Peer Martin geschickt eine Erzählung ein, die etwa zwei Jahrhunderte früher spielt, indem er Manals Vater als Schriftsteller die Geschichte der Familie seiner Frau aufschreiben lässt – die Geschichte der Versklavung ihrer Vorfahren.

Da es ein Jugendbuch ist, geht die Geschichte von Issa und Manal nach vielem Leid und Sterben gut aus und auch die ältere Erzählung endet mit Hoffnung. Aber das ungute Gefühl, dass auch wir an dieser modernen Sklaverei durch unsere Wirtschaft, unser Einkaufsverhalten mitbeteiligt sind, bleibt, und das ist gut so, denn es muss sich etwas ändern.

Leider ist das Werk zu umfangreich, um als Klassenlektüre eingesetzt werden zu können, aber um das Thema einer fairen Weltwirtschaft mit Jugendlichen zu thematisieren, wäre es hervorragend geeignet.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von KC; Landesstelle: Niedersachsen.
Veröffentlicht am 03.01.2022

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