Bianca

Autor*in
Moeyaert, Bart
ISBN
978-3-446-26618-6
Übersetzer*in
Bach, Bettina
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
144
Verlag
Hanser
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
München
Jahr
2020
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Die zwölfjährige Bianca erzählt von ihren Gefühlen gegenüber Vater, Mutter, Bruder und der jungen Geliebten ihres Vaters, während sie einen ganz normalen Sonntagnachmittag verlebt.

Beurteilungstext

An Bart Moeyart reicht nichts heran: 1998 bekam er den Deutschen Jugendliteraturpreis Sparte Jugendbuch, 2009 wurde er in der Sparte Kinderbuch noch einmal nominiert. Für den Hans Christian-Andersen-Preis war er 2016 zum fünften Mal nominiert und 2019 bekam er den Astrid Lindgren Memorial Award, den Nobelpreis für Kinderliteratur. Der Belgier aus Antwerpen gilt als einer der ganz Großen im KJL-Bereich. Also der Mann kann gar nicht schlecht sein. Aber es gibt Menschen, die mit ihm nicht zurechtkommen. Und zu denen gehöre ich.
Sein neuestes Kinderbuch „Bianca“ war noch mal ein Versuch, meine Vorurteile ihm gegenüber zu überwinden. Und ich bin schon wieder gescheitert. Sicher, es gelingt ihm meisterhaft, sich in seine kindlichen oder jugendlichen Figuren einzufühlen. Hier ist es die zwölfjährige Bianca, die dicht macht, deren „Gebrauchsanweisung“ ihre Mutter nicht versteht und deren Vater solche Schwierigkeiten mit dem „Händeln“ mit ihr hat, dass er vorschlägt, dass man sie doch nur alle zwei Wochen sehen kann. Alle in der Familie scheinen sich dagegen um den jüngeren Bruder Alan zu kümmern, der nur ein halbes Herz hat und mit dem man ja so viel Mitleid haben muss – besonders in Situationen, in denen auch mal Bianca ihren großen Auftritt haben könnte. Was bleibt ihr übrig: Sie zieht sich zurück in ihr Geheimeck zwischen den Grenzen der Gärten, sie macht dicht, sie spricht nicht mehr. Auch als ihre Lieblingsschauspielerin aus ihrer täglichen Soap auftaucht und sie endlich mal auf sich aufmerksam machen könnte, verzieht sie sich aus Unsicherheit, obwohl sie doch jetzt die absolute Expertin ist.
Gut also, es ist nicht zu leugnen: Moeyaert versetzt sich glaubwürdig in die Haut einer frühpubertierenden Jugendlichen, erfühlt ihre alltäglichen Verletzungen und findet ihre Sprache. Ich brauche auch nicht unbedingt Action und auch nicht didaktische Vermittlung von Botschaften über die Welt. Aber mir wurde die langatmige Darstellung eines ganz normalen Nachmittags, während Bianca darauf wartet, dass ihr Vater „im Laufe des Nachmittags“ auftaucht, um sie abzuholen, ganz einfach so langweilig, dass ich für die 130 Seiten gefühlte Wochen brauchte, um mich zu motivieren, weiterzulesen. Wie wird das erst bei den AdressatInnen ankommen? Werden sie sich so stark identifizieren, dass der Funke überspringt? Oder muss ich mich einfach schämen, weil ich das Entscheidende verpasst habe?

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von RPAK; Landesstelle: Rheinland-Pfalz.
Veröffentlicht am 27.02.2020

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