Auf der Mauer auf der Lauer

Autor*in
Tallec, Olivier
ISBN
978-3-414-82373-1
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Tallec, Olivier
Seitenanzahl
30
Verlag
Boje
Gattung
Ort
Köln
Jahr
2014
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Zutiefst verfeindet, bis sie Frieden schließen. Oliver Tallec zeichnet den Streit zweier Brüder, die schließlich doch den Weg zueinander finden. Ohne Worte, mit witzigen, einfühlsamen und intelligenten Zeichnungen und mit einem fulminanten Ende.

Beurteilungstext

Oliver Tallec zeichnet die Welt mit Bleistift. Er koloriert sie in den Gegensätzen von Orange und Blau und teilt sie so in zwei Bereiche auf. Nur anhand dieser Farben und eines Bartes kann man ein orangefarbenes Männchen und ein blaues Männchen unterscheiden. Ihr Eigentum und ihre Umwelt sind entsprechend gefärbt. Ihre Habseligkeiten gleichen sich: Regenschirm, Gewehr, Fernrohr, CD-Player. Alles hat die gleiche Form, nur die Farben sind gegensätzlich.

Über zwei parallele Mauern visiert man sich an und beäugt sich misstrauisch durch ein Fernrohr. Bei jedem Wetter, bei Regen, Schnee oder Sonnenschein geschieht hier wie da das Gleiche. Es wird Musik gehört, Musik gemacht, es wird gefroren, geschlafen und gestritten.
Eines Tages bekommt das orange Männchen Besuch von einem blauen Vogel. Dieser legt auf der Mauer ein Ei. Es ist gepunktet, nicht orange, nicht blau, sondern orange und blau! Ein Vögelchen schlüpft aus dem Ei, sein Bauch und sein Schwanz sind blau, sein Kopf und sein Rücken sind orange! Es fliegt zwischen den beiden Männchen hin und her. Geht das überhaupt?
Man ist entsetzt und streitet sich, doch dann weitet sich der Blick und man entdeckt Gemeinsamkeiten.

Man gewinnt sie beide lieb, sowohl das orange als auch das blaue Männchen. In ihrer ernsthaften Feindseligkeit werden sie anrührend gezeichnet. Oliver Tallec stellt zwei Brüder dar, die sich ständig streiten und doch nicht ohne einander leben können oder wollen. Sie brauchen sich, haben sie doch ihr Streiten zum Lebensinhalt gewählt. Dadurch sind sie blind für ihre Umwelt geworden. Feinsinnig, humorvoll und sehr überraschend wird dann das Ende gestaltet.

Dem Zeichner Oliver Tallec ist hier ein hervorragendes Buch über die Menschlichkeit gelungen, über menschliche Schwächen und Stärken. Ein Buch, das glücklich macht, das man nicht so schnell vergisst.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von SuS.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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