Anna von Schlottersteins Nächtebuch
- Autor*in
- Sommer-Bodenburg, Angela
- ISBN
- 978-3-499-21560-5
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Glienke, Amelie
- Seitenanzahl
- 187
- Ort
- Reinbek
- Jahr
- 2012
- Lesealter
- 10-11 Jahre12-13 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 9,99 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Vampirmädchen Anna von Schlotterstein vertraut ihrem geheimen Nächtebuch hochgeheime Details aus ihrem Vampirleben und ihrer Freundschaft mit dem Menschenjungen Anton an.
Beurteilungstext
Vampiren ist es streng verboten, Aufzeichnungen über ihr “Leben” zu führen, und so muss Anna sehr vorsichtig sein, damit ihr Projekt nicht auffliegt. Noch strenger verboten ist allerdings die Freundschaft zu einem Menschen. Mit Anton darf sie sich also erst recht nicht erwischen lassen!
Anna erzählt ihrem Nächtebuch detailliert, warum und wie sie selbst zum Vampir wurde, damals, vor 150 Jahren. Inzwischen ist sie immer noch ein Vampirmädchen, und zu ihrem Verdruss ist auch ihre Verwandlung noch immer nicht abgeschlossen. Ihre Vampirzähne lassen zu wünschen übrig, und ihr Appetit auf Milch ist auch nicht eben vampirtypisch. Aber vielleicht ist es gerade diese unvollendete Verwandlung, die sie in Anton Bohnsack keine Nahrungsquelle, sondern einen Freund, einen Liebhaber gar, sehen lässt. Der allerdings erwidert ihre Schwärmerei nicht unbedingt. Freundschaft ja, Liebe nein - doch, möglicherweise ändern sich die Zeiten... Anna plaudert außerdem aus dem Familienalltag. Vampiren sind menschliche Tugenden wie Freundschaft, Rücksichtnahme und Nächstenliebe eher fern, und so spielen sich bei von Schlottersteins Szenen ab, die bürgerliche Menschenkinder sicher staunen lassen.
Anna, ihre Brüder Rüdiger und Lumpi und all die anderen Vampire, die in Annas Leben eine Rolle spielen, sind wunderschön charakterisiert. Sie “leben” unbekümmert ein Leben, das viele der Wertvorstellungen, die Menschenkindern von erziehenden Erwachsenen eingebläut werden, über Bord geworfen hat. Sie sind unzuverlässig, ungepflegt, egoistisch und schon aus einiger Entfernung an ihrem Möpselgeruch zu erkennen. Es macht einfach Spaß, an ihrem Alltag teilzuhaben.
Die relativ wenigen schwarz-weißen Zeichnungen sind freundlich und einladend und passen gut zum Text.
Zusammenfassend kann man sagen: Auch nach über 30 Jahren machen die Geschichten rund um den “Kleinen Vampir” noch Spaß.