Als Häschen den Käpt´n absetzte

Autor*in
Hensgen, Andrea
ISBN
978-3-941787-17-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Blau, Aljoscha
Seitenanzahl
182
Verlag
Jacoby & Stuart
Gattung
Ort
Berlin
Jahr
2010
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Häschen, Matze Bär und ihre Freunde verlassen den Großen Wald, um nach Mallorca auszuwandern. Auf ihrem Weg auf einem Floß erleben sie viele Abenteuer und müssen erkennen, dass es gar nicht so einfach ist, als Kapitän ein Schiff zu führen.

Beurteilungstext

"Als Häschen den Käpt´n absetzte" ist der Folgeroman der Häschen-Geschichten der Schriftstellerin Andrea Hensgen. Das erste Band heißt "Als Häschen den Sheriff erschoss". Auf diese erste Geschichte wird im zweiten Band an verschiedenen Stellen hingewiesen. Dennoch ist die Handlungsabfolge auch ohne Kenntnisse schlüssig und verständlich. Folgendes wird erzählt: Häschen und seine Freunde verlassen den Großen Wald und wollen nach Mallorca auswandern. Von der Wasserratte wissen sie, dass sie nur dem Flussverlauf folgen müssen und so fahren sie auf ihrem Floß dem Meer entgegen. Matze Bär ist von Beginn an ihr Kapitän, dem alle Tiere bedingungslos folgen. Bis sie an Land anlegen und Porky, ein kleines Schweinchen, ein Auerhühnchen und einen Stier trifft und sie einlädt mitzufahren. Matze Bär spricht sich dagegen aus, zumal Porky eine wichtige Regel verletzt hat: Nicht die Nähe des Floßes zu verlassen. Die Tierkinder sind anderer Meinung und finden den beiden Tieren müsste geholfen werden. Da lehnt sich Häschen gegen seinen Kapitän auf und fast alle Tiere fühlen sich zu ihm hingezogen. Ohne Matze Bär geht es schließlich weiter. Häschen übernimmt dabei automatisch die Rolle des Kapitäns, muss aber erkennen, dass dies von den anderen Tierkindern gar nicht erwünscht wird. Schließlich wird Matze Bär mit Hilfe von Peter Piep, einem Spatz, der sich auch anschließen will, wieder zum Floß beordert. Zusammen ziehen sie weiter.
Die Geschichte ist sehr komplex. Es passieren viele kleine Handlungsstränge (z.B. will der Vater des Auerhühnchens seine Tochter zurückholen). Während einige Handlungen dabei sehr lang und zu ausführlich erzählt werden, wie die Diskussion von Häschen und Matze Bär, ob die zwei fremden Tiere mitfahren dürfen, spielen einige Aktionen eine untergeordnete Rolle und sind dabei recht verwirrend. So tauchen plötzlich die Wasserratte und der Maulwurf auf und wollen mit. Tauro, der Stier, verlässt schließlich das Floß: Es ist ihm zu viel - zu viel neue Tiere, Versöhnungen und "Gekuschel" und hier kann sich der Leser prinzipiell nur anschließen. Die Geschichte wirkt, als müsse krampfhaft ein Spannungsbogen aufrecht erhalten werden. Letztendlich endet die Geschichte aber völlig abrupt ohne dass der Leser weiß, ob die Tiere wirklich Mallorca erreicht haben. Allein die Benennung der Namen der Tiere (Häschen, Porky, Matze Bär, Peter Piep) sind sehr klischeehaft. Auch ihr Verhalten wirkt durch die völlige Vermenschlichung auf der einen Seite (Interesse für Fußball, Beschreibung von Mallorca) und den tierischen Zügen (gutes Hör- und Sehvermögen, können beim Fußball Haken schlagen, haben Angst vor den Menschen) unwirklich und aufgesetzt.
Insgesamt ist das Buch in 14 Kapitel untergliedert, deren Textumfang überschaubar und für junge Leser leistbar ist. Die einzelnen Überschriften verraten oft bereits viel vom Inhalt des Kapitels und nehmen dadurch viel vom Spannungsbogen. So heißt z.B. ein Kapitel "Porky macht eine Bekanntschaft" und ein nachfolgendes "Häschen greift ein". Zu den Kapiteln gibt es kleine schwarz-weiße Bilder, die den Text untermauern.
Die Geschichte selbst thematisiert Mut und Freundschaft, Feigheit und Sturheit, wie auf dem Deckblatt beschrieben, ja, aber derart aufgezogen und langatmig, dass das Buch meiner Meinung nach nur für Häschen Fans zu empfehlen ist.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von AS.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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