Ein Käfig ging einen Vogel suchen
- Autor*in
- Hensgen, Andrea
- ISBN
- 978-3-95728-438-9
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Zaeri, Mehrdad
- Seitenanzahl
- 40
- Verlag
- Knesebeck
- Gattung
- Bilderbuch
- Ort
- München
- Jahr
- 2022
- Lesealter
- 6-7 Jahre8-9 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- didaktisches MaterialKlassenlektüreVorlesen
- Preis
- 15,00 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Nicht alles muss so sein, wie es scheint. Getreu dieses Mottos erzählt Andrea Hensgen die Geschichte des Käfigs der einen Vogel suchen ging. Der unerwartete Ausgang dieser Geschichte lädt zum Nachdenken über Offenheit, Begegnung und Freiheit ein.
Beurteilungstext
Das Bilderbuch erzählt die Geschichte eines naiv- anmutenden Käfigs, der nicht zuletzt durch die künstlerische Darstellung als freundlicher Sympathieträger fungiert. Auf der unschuldigen Suche nach Gesellschaft wirbt er die Vögel als Käfigbewohner an, „die gespannt warten, ob es tatsächlich einen Vogel in der großen Stadt gibt, der dumm genug ist, sich aus freien Stücken in einen engen Käfig zu setzen.“ Einzig der unvoreingenommene Vogel Kostja wird von seiner Neugierde beflügelt. Sein Aufbruch zum Käfig, der ins Visier der hungrig lauernden Katze Agathe gerückt ist, führt zu einem spannungsgeladenen Moment über das Schicksal des Vogels…
Die künstlerische Gestaltung des Bilderbuchs ist durch den Wechsel verschiedener Einstellungsgrößen geprägt. Besonders die großflächige Nahaufnahmen verdeutlichen die spannenden Höhepunkte der Geschichte eindrucksvoll. Der Käfig wird durch eine vermenschlichte Darstellung mit Schuhen und freundlichem Gesicht ebenso wie der Vogel als Sympathieträger präsentiert, wobei die gierige graue Katze als Antagonist auftritt.
Die Geschichte ist angelehnt an den bekannten Aphorismus Franz Kafkas, der sich im Titel wiederfindet. Durch eine teilweise unvorstellbare Offenheit von Käfig und Vogel wird die Möglichkeit zum Entstehen eines unerwarteten Ausgangs gegeben. Bekannte Denkmuster wie die typische Symbolik des Käfigs als Freiheitsräuber werden bewusst in Frage gestellt und das Überkommen dieser Denkmuster durch den Ausgang der Geschichte belohnt. Der unkonventionelle Ausgang provoziert ein Nachdenken über die Grenzen von Naivität und Offenheit, deren Gefahren und besonders deren Möglichkeiten. Aufgrund der Möglichkeit als Diskussionsgrundlage ist eine Besprechung auch in höheren Altersstufen denkbar.