Alchemist, Bogenschütze und 98 andere Jobs aus dem Mittelalter

Schlagwörter

• Arbeitswelt
• Historisches

Teaser

Die Autorin erzählt von der 2.Hälfte des Mittelalters(1000-1500). Ihr Blickwinkel auf Berufe im Mittelalter eröffnet überraschende Details. Die texte sind unterhaltsam illustriert.

Beurteilungstext

Dieser Band “erzählt” zunächst in lockerem Ton Allgemeinwissen über das finstere Mittelalter(2.Hälfte). Adel, Klerus, Bauern, Leibeigene und das ganze Lehnswesen werden vorgestellt. Kurze Texte sind von cartoonartigen, bunten Bildern, manchmal auch Vignetten oder Zierschriften begleitet. Trotz einer Zeitleiste bleiben viele Informationen unübersichtlich nebeneinander stehen. Trotz Register ist dies kein ernsthaftes Geschichtsbuch. Als Hauptaufgabe stellt sich die Autorin zwar Wissensvermittlung über Berufe im Mittelalter, doch schon die Einteilung in 10 Kapitel verrät den Unterhaltungswert mancher Aussagen: Jobs im Sitzen, Jobs auf Leben und Tod, Brot-Jobs, Dreck-Jobs, Reise-Jobs... Da stehen dann als Berufsbezeichnungen Papst, Pfarrer, Nonne/Mönch nebeneinander oder Hofnarr, Ritter und Burgvogt. Auf farbigen Türmen(als Infokästen) sind in den fortlaufenden Erzähltext Informationen eingestreut über Persönlichkeiten, Themenstichwörter u.ä. Diese Informationen können nicht aus dem Inhaltsverzeichnis erschlossen werden, finden sich aber im Register wieder.
Vermittelt wird ein sehr lebendiges Bild von einer sich immer weiter ausdifferenzierenden Berufswelt. Gespart hat die Autorin weder mit kritischen Tönen( z.B. bei Hexenjägern und Folterknechten), noch mit ausgefallenen Tätigkeiten, die einfach nur die Aufmerksamkeit der Leser sensibilisieren sollen(Latrinenleere, Scharfrichter, Minnesänger).
Das Buch bietet nette, unterhaltsame Lektüre und Betrachtung, als echtes Sachbuch ist es nicht sehr benutzerfreundlich, da die Darstellung der Berufe keinen gewohnten Schemata folgt, mitunter ungenau bleibt und keine zugänglichen Quellen angibt.