Alchemist, Bogenschütze und 98 andere Jobs aus dem Mittelalter

Autor*in
Galloway, Priscilla
ISBN
978-3-414-82017-4
Übersetzer*in
Lassig, Jürgen
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Newbigging, Martha
Seitenanzahl
96
Verlag
Gattung
Ort
Erlangen
Jahr
2006
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Nach einer kurzen Einleitung mit einer Zeitleiste, einem knappen Vergleich des Lebens im Mittelalter und heute, und einer Einführung über Adel, Klerus, Gewerbe und Bauern wird in 10 Kapiteln über 100 mittelalterliche Berufe informiert, von “Brot-Jobs” bis zu den “Reise-Jobs” und endet mit einem ausführlichen Register.

Beurteilungstext

Die Idee ist hervorragend, das Mittelalter einmal nicht als chronologische Folge von Königen und Kriegen zu behandeln, sondern die Menschen und ihre Tätigkeiten im Vergleich zu heute zu beschreiben.
Das gelingt der kanadischen Autorin auch im Ganzen gesehen sehr gut, auch wenn manche Zuweisung diskutiert werden kann.
Jede Doppelseite enthält bis zu vier Berufen, oft ergänzt durch eine Karikatur, die die Tätigkeit, die beschriebene Person oder eine Situation ein bisschen komisch, aber meist treffend illustriert wie die vom Prinz Frosch träumende Prinzessin. Gelb unterlegte Zusatzinformationen, z.B.: “Ritterturniere, die eine Woche und länger dauerten, waren die großen Sportereignisse des Mittelalters.” Daneben finden sich Herold, Bote und Waffenschmied und illustriert wird die Doppelseite von einem Blick auf ein Turnier mit Herold und Waffenschmied, kämpfenden Rittern und Zuschauern. Anhand des übersichtlichen Inhaltsverzeichnisses oder des ausführlichen Registers kann jeder Leser schnell die Berufe herausfinden, die ihn oder sie besonders interessieren.
Denn die Stellung und die Möglichkeit von Frauen, einen Beruf auszuüben, werden hervorgehoben und auch in den Illustrationen wie im Vorwort ausreichend berücksichtigt. Bei der Prinzessin lässt sie die Leser/-innen selber urteilen, ob man dies als Beruf bezeichnen kann.
Unter den Fahnen mit der Berufsbezeichnung spricht die Autorin den Leser direkt und im Präsens an, um ihm seine Aufgaben in diesem Job zu erklären. Das wirkt manchmal etwas irritierend, ist aber methodisch durchaus zu vertreten, denn ihre Zielgruppe sind Jugendliche, denen sie unmissverständlich klar macht, dass der Hauptunterschied zwischen damals und heute in der Denkweise liegt (S.9) Nicht die Persönlichkeitsrechte des Einzelnen, sondern die Abhängigkeit der Rechte vom gesellschaftlichen Stand war ausschlaggebend.
Die Sprache ist auch in der Übersetzung konkret und an der Zielgruppe ausgerichtet, manchmal wird Wissen vorausgesetzt oder es finden sich Hinweise, bestimmte Begriffe im Internet nachzulesen.
Eine uneinsichtige Benennung habe ich gefunden: der Baumeister taucht im Register nicht auf, im Text (S.55) wird er als Entwickler und Bauer von Kriegsgerät vorgestellt, während der “Architekt” auf derselben Doppelseite als Bauleiter einer Kathedrale genannt wird. Dafür wird im deutschen Sprachraum der Baumeister verwendet.
Bei den “Jobs auf Leben und Tod” vermisse ich den Totengräber, der Henker taucht unter “Recht- und Ordnungs-Jobs” auf neben dem Folterknecht und einem Extra-Absatz zur Folter im Mittelalter. Wie hier wünscht man sich bei manchen Texten etwas mehr, aber das Buch schafft es in seiner bewußt beschränkten Form und unterhaltende Weise eine Menge Information gut verpackt zu vermitteln. Eine sehr empfehlenswerte Ergänzung für jeden Geschichtslehrer, der sich mit seiner Klasse durchs Mittelalter quält. Hier entstehen spontan Ideen, wie man mit der riesigen Stoffmenge so umgehen kann, dass die Schüler/-innen Verständnis für diese so ganz andere Zeit entwickeln können.
Was richtig ärgerlich ist, sind die häufigen Rechtschreib- und Grammatikfehler , die ein Lektor gerade in einem solchen Jugendbuch nicht hätte durchgehen lassen dürfen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von uwo.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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