Akwaaba - ein Sommer in Afrika

Autor*in
Fuchs, Thomas
ISBN
978-3-522-17755-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
352
Verlag
Thienemann
Gattung
Ort
Stuttgart
Jahr
2006
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
16,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Es sollte ein Geburtstagsgag für ihre Schwester werden, als Josefina im Internet ein Dorf in Ghana ersteigert. Doch der Gag erweist sich als Ernst. Zuerst will sie das Dorf wieder loswerden, da steht plötzlich Malcolm, der in Deutschland lebende Sohn des Dorfchiefs, vor ihr. Sie entschließt sich, “Entwicklungshilfe” zu leisten und reist mit einer Solaranlage und Malcolm nach Afrika. Dort verliebt sie sich - in Afrika und Malcolm, und lernt zugleich das Land kennen.

Beurteilungstext

Ein außerordentliches Buch, das dem Leser Afrika mit einer großen Fülle an Hintergrundinformationen über Land und Leute von Ghana mit einer Geschichte näher bringt und dabei das Afrika zwischen Tradition und Moderne mit allen seinen Bilderbuch- und Schattenseiten darstellt.
Sehr gut gelingt es dem Autor von der ersten Seite an, die unterschiedlichen Mentalitäten und Vorstellungen von Weiß und Schwarz beispielsweise über Art und Zweck von “Entwicklungshilfe” oder (später) die Frage, ob Weiße “Afrikaner” sein können, lebendig zu vermitteln, indem er Betroffene diskutieren lässt. Dies beginnt mit dem unerwarteten, aber durchaus realen Beginn mit dem Internetkauf eines Dorfes und findet seinen Höhepunkt im Erleben der vielen Gegensätze zwischen den Weißen und den Afrikanern wie auch unter den Afrikanern selbst und des Denkens der Einheimischen durch Josefina. Einfühlsam und lebendig schildert Thomas Fuchs die Gefühle des Mädchens, durch deren Augen der Leser immer wieder tiefe Einblicke und Erkenntnisse gewinnt, so dass dem Leser viele Ereignisse und Begebenheiten in dem Land verständlicher werden, z.B. wenn ein Dorfchief und seine Verwandten zwar überaus reich sind, aber mit diesem Reichtum den Armen nicht helfen wollen und es für unter ihrer Würde erachten, oder wenn der Reverend in der Kirche erklärt, dass Gott nur den reich macht, den er liebt.
Die Zeit in Afrika lässt Josefina - und mit ihr den Leser - unmerklich reifen und plötzlich Afrika und das eigene Land mit anderen Augen sehen.
“Akwaaba” ist daher ein sehr interessantes und überaus lehrreiches Buch, das nicht nur Jugendlichen empfohlen sei.

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Diese Rezension wurde verfasst von eb.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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