African Kids - eine afrikanische Townshiptour

Autor*in
Dijk, Lutz van
ISBN
978-3-7795-0423-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
104
Verlag
Peter Hammer Verlag
Gattung
Ort
Wuppertal
Jahr
2012
Lesealter
10-11 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
19,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

In seinem neuen Buch lässt Lutz van Dijk Kinder aus dem südafrikanischen Township Masiphumele zu Wort kommen und über ihren Alltag berichten. Das Buch ist reich bebildert. An der Auswahl der Bilder waren die Kinder selbst beteiligt. Die Produktion des Buches wurde aus Mitteln des Bildungs- und Förderungswerks der GEW unterstützt.

Beurteilungstext

Auf dem Titelbild rollt der zehnjährige Sive dem Betrachter einen Autoreifen entgegen. "Reifenrennen ist der zweitliebste Sport in Südafrikas Townships", sagt Lutz van Dijk, Herausgeber des Bildbandes "African Kids", "gleich nach Fußball". Sive Maholwana lebt in dem von ihm mitbegründeten "Home for Kids in South Africa" im nahe Kapstadt gelegenen Township Masiphumelele. Das Kinderhaus wurde vor zehn Jahren für HIV-positive Kinder ohne Versorgung eröffnet. Der "bald Zwölfjährige", wie er sich selbst vorstellt, führt seine Leserinnen und Leser "beim Blättern" durch diesen Ort: anhand von etwa hundert Fotografien erzählt er vom Leben in Hütten, die leicht in Brand geraten, vom Schulunterricht und dem Spaß mit Büchern, vom Leben mit dem Virus und vom Beerdigen der Toten. Auch andere kommen zu Wort: der 15jährige , der seine kleine Schwester wiederfand, eine Erzieherin, deren HIV-positiver Sohn wider Erwarten den 12. Geburtstag erlebte, eine Jugendliche mit ihrer Wut auf die kranke Mutter, die sie und ihre Schwester hier abgegeben hatte und später starb.
Der Reiz der Geschichten besteht darin, dass sie von Armut und dem Leben mit Krankheit im Zusammenhang von Normalität berichten. Worüber sie sich freuen, wovon sie träumen, wen sie lieben erzählen die Protagonisten zuerst. Beziehungen spielen eine große Rolle - oft andere als die bekannten verwandtschaftlichen. Davon ausgehend, können sich auch junge Leser und Leserinnen identifizieren und im wahrsten Sinn des Wortes "einführen" lassen in die Wirklichkeit eines Ghettos.
Was nicht gesagt wird, erzählen die professionell gemachten Bilder. Sie zeigen etwas von der Freude am Leben im Township, die sich im Wesen nicht von der Freude anderswo unterscheidet. Das Glück mit einer neuen Wohnung oder einem Geburtstagskuchen sprechen ebenso daraus wie die Alltäglichkeit von Schulbroten und Tabletten, der Ärger über zu wenig Toiletten und die Ratlosigkeit nach einem Brand. Es sind hervorragende Fotos, die die Phantasie weiter anregen, zur Verfügung gestellt von den Fotografen Nic Bothma und Ralf Hirschberger für die gute Sache - denn der Verkauf des Buches kommt dem Kinderhaus zugute.
Lutz van Dijk ist es "ein Anliegen, denen eine Stimme zu geben, die sonst keine haben", sagte er bei der Vorstellung des Buches im September in Hamburg. Die Idee entstand bei der Oldenburger Kinder- und Jugendbuchmesse, unterstützt wurde es unter anderem vom Bildungs- und Förderungswerk der GEW. Auch an der Bildauswahl waren die Kinder beteiligt. Gelegentlich klingt Sive tatsächlich ein wenig nach der Stimme des Pädagogen, doch zusammen gelingt ihnen, was der Junge am Anfang zum Ziel erklärt: dass seine Adressaten mit dem Wort Township "Kids wie mich und meine Freunde", assoziieren lernen, und nicht nur "Hunger, Überfälle und Aids". Historische und systematische Informationen zu dem Begriff "Township" stehen auf den letzten fünf Seiten, gleich nach dem Grußwort des Erzbischofs Desmond Tutu. Es ist ein schönes, erfreuliches Buch, geeignet für einen Ausflug mit Kindern in eine andere Welt. Sigrid Thomsen
Mit Genehmigung der Autorin aus: blz10/12, Berlin
Cjh12.11

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von thom.
Veröffentlicht am 01.01.2010

Weitere Rezensionen zu Büchern von Dijk, Lutz van

Dijk, Lutz van

Bis bald, Opa!

Weiterlesen
Dijk, Lutz van

von skinheads keine spur

Weiterlesen
Dijk, Lutz van

Themba

Weiterlesen
Dijk, Lutz van

der partisan

Weiterlesen
Dijk, Lutz van

Romeo und Jabulile

Weiterlesen
Dijk, Lutz van

Abschied von Bob

Weiterlesen