Abschied von Rosetta

Autor*in
Schopf, Sylvia
ISBN
978-3-219-11269-6
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Tophoven, Manfred
Seitenanzahl
32
Verlag
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Wien
Jahr
2006
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Eines Tages findet Felix sein Zwergkaninchen Rosetta leblos im Käfig. Ratlos und sehr traurig bringt er sein Haustier zu Oma Krahwinkel. Bei ihr findet Felix Trost und mit ihr spricht er über das Sterben und Abschiednehmen. (Verlagstext)

Beurteilungstext

Ein langjähriges Haustier zu verlieren ist genau so schlimm wie der Tod eines nahen Angehörigen, das weiß jeder, der diese Situation schon einmal erlebt hat. Und dass Rosetta schon jahrelang bei Felix war, kann man an seinen Bildern von ihr erkennen, die von ersten Malversuchen bis zu schönen Gemälden reichen. Und seine Mama will Felix sicher helfen, als sie ihm ein neues Tier anbietet. Aber Freunde sind doch keine Tauschobjekte! Erst als er mit Oma Krahwinkel gesprochen hat, die kaputte Puppen und Spielzeug reparieren kann, kann er die Vorstellung von Tod und Abschied, aber auch Neubeginn akzeptieren.
Das ist fein beobachtet: Ein zumindest ein bisschen fremder Mensch hilft in der Trauer mehr als direkt Beteiligte, denen fehlt die sog. “therapeutische Distanz”. Man kann eigentlich kaum erkennen, womit die Oma Felix geholfen hat, es gibt keine großen Worte und keine Angebote oder Hilfestellungen. Sie ist einfach da, als er sie braucht und sie versteht, was in ihm vorgeht.
Als einige Zeit vergangen ist, sind da auch noch die beiden ausgesetzten Kätzchen, keine “neue Ware”, sondern auch kleine Wesen mit Gefühlen von Trauer und Verlust. Denen zu helfen erscheint Felix nicht als Treuebruch gegenüber Rosetta, er braucht ja nicht sie, sondern sie brauchen ihn - das geht. Und Rosetta wird er nicht vergessen.
Eine kleine Geschichte, und doch eine große Sache. Sylvia Schopf erzählt das ganz einfach, unprätentiös und beinahe nebenher. Aber indem sie sprachlich herunterspielt, zeigt sie Verständnis für die einfache, aber tiefe Not des Felix. Das braucht keine großen Worte oder Gesten, da muss sich auch keiner schämen. Und genau so gestaltet Manfred Tophoven die Bilder. Stets flächendeckend über eine Doppelseite binden die realistischen Farbzeichnungen ganz unauffällig den Text mit ein, zeigen unauffällig Nähe und Distanz, halten auch im Kummer die frische Farbskala bei und erlauben so mühelos das Wiedereinsteigen in eine lebenszugewandte Freude. Hübsche Details geben dem Auge auch des sehr jungen Betrachters Raum zum Wandern, behalten aber Übersichtlichkeit und Konzentration auf das Wesentliche bei.
So kann man lernen, mit Verlust von guten Freunden, mit Tod und Trauer umzugehen, seien es tierische oder menschliche Freunde. Im Augenblick des Abschieds spielt das auch keine große Rolle. Sehr einfühlsam gemacht und eine gute Hilfestellung für den “Fall der Fälle”.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von bh.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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