2084 - Noras Welt

Autor*in
Gaarder, Jostein
ISBN
978-3-423-62602-6
Übersetzer*in
Haefs, Gabriele
Ori. Sprache
Norwegisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
213
Verlag
dtv
Gattung
Ort
München
Jahr
2013
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
8,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Eine Welt, in der die Menschen vor dem Klima in den Norden fliehen müssen und viele Tierarten bereits ausgestorben sind. – Dieses Szenario begleitet Nora rund um ihren 16. Geburtstag in ihren Träumen. Dort erlebt sie das Jahr 2084 im Körper ihrer eigenen Urenkelin Nova. Bestürzt von diesen Traumereignissen als Nova, möchte Nora einen Beitrag zum Umweltschutz leisten und gemeinsam mit ihrem Freund Jonas eine Initiative gründen, um der Welt noch eine „zweite Chance“ zu geben.

Beurteilungstext

„Mein Ururgroßvater ist mit Dromedaren gereist, mein Urgroßvater ist im Mercedes gefahren und mein Großvater ist im Jumbojet um die Welt geflogen – und jetzt reisen wir wieder mit Dromedaren (S.69).“

Die wissbegierige Nora stellt sich vor, wie die Welt im Jahr 2084 aussieht. In ihren Träumen wird sie dabei zu ihrer eigenen Urenkelin Nova. Doch diese führt ein ganz anderes Leben als Nora es aus dem Jahr 2012 kennt. Über einen Terminal wird sie als Nova ständig informiert, sobald eine weitere Tierart ausgestorben ist. In Den Haag spaziert sie durch einen Tierpark, in dem nur noch Hologramme der Antilopen, Affen und Beutetiere laufen und sie besucht den "Internationalen Klimagerichtshof", der auf Grund des fortgeschrittenen Klimawandels eingerichtet werden musste. Zudem lernt sie in ihrer Heimat Norwegen Klimaflüchtlinge kennen, die auf Dromedaren, statt mit Autos der Hitze weichen.

In der realen Welt versucht Nora - animiert durch die ständig wiederkehrenden Träume - gemeinsam mit ihrem Freund Jonas eine Initiative ins Leben zu rufen, um aktiv etwas gegen den Klimawandel zu tun. Sie sammeln Informationen rund um das Thema Nachhaltigkeit und entwickeln eigene Konzepte zum Schutz der Umwelt.

In 38 kurzen Kapiteln erfährt der Leser, wie die Protagonistin Nora versucht, die Welt zu verbessern. Immer im Wechsel tritt sie dabei in zwei Handlungssträngen auf, einmal als sie selbst 2012 kurz vor ihrem 16. Geburtstag, und dann wieder als ihre Urenkelin Nova im Traum, die 2084 ebenfalls bald 16 Jahre alt wird. Jeweils in personaler Erzählweise unterscheiden sich die Kapitel aus Gegenwart und Traum in ihrem Tempus. Die Träume von Nora sind im Präsens geschrieben, während ihre Realität im Präteritum geschrieben wird. In beiden Handlungssträngen wechseln sich Monolog und Dialog ab. Zudem sind zahlreiche Sachtexte abgedruckt, die die Protagonistin für ihre Recherche nutzt. Zusätzlich sind die Kapitel im hilfreichen Inhaltsverzeichnis nach Gegenwart und Traum geordnet, da durch die Zeitsprünge beim Lesen schnell Missverständnisse entstehen können.

Mit dem Roman „Sophies Welt“ erlangte der Autor Jostein Gaarder 1991 weltweiten Erfolg und erhielt sogar den Deutschen Jugendliteraturpreis, indem er jungen Menschen philosophische Fragen zugänglich machte. „2084 – Noras Welt“ zählt als Nachfolger des weltweiten Bestsellers, wobei Gaarder nun der Philosophie über Zukunft und Nachhaltigkeit den Fokus schenkt.

Mit dem Werk ist es ihm gelungen, das Thema Umweltschutz für junge Leser zu erfassen und das Gefühl von Globalisierung zu vermitteln. Durch die Kürze des Buches werden jedoch viele Probleme nur angerissen und für ein genaues Verständnis nicht ausreichend erläutert. Zudem werden Begriffe wie Nachhaltigkeit und Globalisierung zwar eingebracht, aber nie erklärt.

„2084 - Noras Welt“ präsentiert keine Musterlösung, um gegen den Klimawandel anzugehen. Dafür lädt es zum Diskurs ein und bietet methodischen und informellen Nährboden, um sich intensiver mit der Verbindung zwischen Mensch und Natur auseinanderzusetzen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von 18gast; Landesstelle: Niedersachsen.
Veröffentlicht am 01.03.2017

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