1000 Gründe, (nicht) Amor zu spielen
- Autor*in
- Ullrich, Hortense
- ISBN
- 978-3-499-21406-6
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 158
- Verlag
- Rowohlt
- Gattung
- –
- Ort
- Reinbek
- Jahr
- 2007
- Lesealter
- 12-13 Jahre14-15 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 6,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Alle haben einen festen Freund oder eine feste Partnerin. Nur Kai nicht, und dabei steht der Schulball kurz bevor! Kein Problem, verspricht Konny, eine Freundin muss doch schnell gefunden sein. Wenn Kai nur wenigstens etwas größer wäre!
Beurteilungstext
Ein neuer Band von Hortense Ullrich aus der Reihe Chaos - Küsse - Katastrophen und der Serie mit dem durchgestrichenen "nicht". Nach 1000 Gründen, sich (nicht) zu verlieben, (nicht) zu küssen, (keinen) Liebeskummer zu haben und (keine) Liebesbriefe zu schrieben, nun also 1000 Gründe, (nicht) Amor zu spielen.
Der Leser oder wohl besser: die Leserin begegnet den vertrauten Personen und Konstellationen: Sanny und Hubertus, Konny und Sarah, Liz und David. Doch in diesem Band geht alles in die Brüche und die Paare scheinen sich neu zu formieren. Und alles nur wegen der reichen, doofen Kelly, dem Supergirl, das ihr Vater einfach mal so bei Sanny und Konnys Familie einquartiert hat, aus Gründen alter angeblicher Schulfreundschaft mit ihrem Vater. Das setzt diesen ganz fürchterlich unter Druck, und die ganze Familie, Köchin Ludmilla eingeschlossen, beginnt den ungebetenen und ungeliebten Gästen vorzuspielen, wie reich und fantastisch sie leben. Mit der Wahrheitsliebe nehmen es ja alle nicht genau, vor allem Konny nicht, doch statt von "Lügereien" zu sprechen spricht man lieber von "Realitätskorrekturen" ...
Wie immer sind die Kapitel im Wechseln von Sanny und Konny geschrieben, was amüsante Perspektiven eröffnet und gleichzeitig ein breiteres Lesepublikum durch ein erweitertes Identifikationsangebot ansprechen will. Die Idee von den "aufgemischten Paaren" wie auch von der unhaltbaren Lügengeschichte im Hause der Zwillinge ist erzählerisch geeignet, einen heiteren unbeschwerten Roman zu schaffen - allein, hier erscheinen beide Erzählmotive reichlich überstrapaziert. vor allem die Geschichte mit dem Vater, der seinem Schulfreund längst vergangener Zeiten vorgaukelt, reich und bedeutend zu sein, wird bis aufs Letzte ausgereizt, wiederholt, abgewandelt, zerstückelt und neu zusammengesetzt. Ähnlich erscheint es mit den Freundschafts- und Liebesbeziehungen der Jugendlichen, bei denen sich bei allen Brüchen die Krisen nahezu identisch wiederholen.
Es hat fast den Anschein, als gingen der Autorin ein wenig die originellen Ideen aus, und das ist schade, denn Hortense Ullrich liefert sonst leichte, aber amüsant zu lesende Unterhaltung für ein oft schwer zu motivierendes Lesealter. Auf Dauer sollte also aus "leicht" nicht "seicht" werden ...