Wölfel, Ursula

Ein Haus für alle

Das Buch erschien bereits 1991. Es ist eine Familiensaga, die ihren Ursprung im bayerisch-östrereichisch-tschechischen Dreiländereck hat und im Ruhrgebiet ihr vorläufiges Ende nimmt. Der Zeitraum der Handlung währt von der Jahrhundertwende bis 1945, und es gibt drei wesentliche Handlungsteile. Im ersten (1904-1921) wird die Kindheit der Protagonistin Dana erzählt, die als 5. Kind einer Bauernfamilie in der Nähe von Linz aufwächst. Die Mutter stirbt bei ihrer Geburt. Vater Laszlo kümmert sich zwar rührend um seine Kinder, aber das Leben ist schwer. Es wird noch schwerer nach Ausbruch des 1. Weltkrieges. Dana lernt eine Gruppe Jugendlicher kennen, die als “Wandervögel” mehrfach in ihrer romantischen Heimat zelten. Hier entspinnt sich nicht nur eine Liebe zu Paul, sondern erste Gedanken über menschliche Freiheit sind die Folge. 1921 flieht Dana vom Hof, gefolgt von ihrem Bruder Leo. Im 2. Teil (1921-1938) wird die Familiengründung mit Paul im Ruhrgebiet dargestellt, sie haben drei Kinder, und eines davon ist körperlich zurück geblieben. Die Wandervögel zerstreuen sich, aber Paul wird ein glühender Nazi, er dringt bis in die Führungselite vor und schreibt Bücher über die Rassenreinheit. Er wird von seiner Familie kaum noch gesehen, da er sie verleugnen muss, weil er im Stammbaum jüdische Vorfahren hat und dazu einen missratenen Sohn. Robert kommt in ein Heim, soll später verlegt werden, was die Familie immer wieder zu verhindern vermag. Der 3. Teil (1939-1945) schildert ergreifende Episoden aus den Kriegsjahren, das immer schwierigere Überleben in einer Gegend, die schon früh angegriffen wurde, wo Alarm und Schutzkeller mit verzweifelter Nahrungssuche verbunden waren und zur Alltag wurden. Robert wird mehrfach in andere Heime verlegt, gerettet und vor den Zugriffen der Euthanasie bewahrt, zuletzt auch durch Jan, den Arzt aus der Gruppe Wandervogel, der wegen des bevorstehenden Kriegsendes und aus Reue das Kind in die Obhut des Großvaters laszlo bringt. Die Familie überlebt mit Verlusten den Krieg, und das Haus in Hamborn wird zur Heimstatt eines Neubeginns inmitten von Chaos und Zerstörung.

Sansone, A.C.

Hassan to dream the impossible dream

Der vorliegende Roman spielt in Frankreich. Er handelt von den zwei Brüdern Patrick und Pierre, sechs und zwölf Jahre alt, die -angerührt durch einen Bericht über jugendliche Minenopfer in Afghanistan- mit unkonventionellen Mitteln den Kampf dagegen aufnehmen.

Morpugo, Michael

Mein Bruder Charlie

Acht Stunden lang grübelt Tommo über seinen Bruder Charlie, die einzelnen Kapitel sind mit der fortschreitenden Zeit getitelt. Erst ganz am Ende erschließt sich dem Leser der Grund: Charlie war ein selbstständig denkender Mensch, der deswegen immer wieder in Schwierigkeiten geriet. Als er zum Ersten Weltkrieg eingezogen wird, er dabei an einen sadistischen Ausbilder gerät, ist die Katastrophe vorprogrammiert.

Palacio, Raquel J.

White Bird. Wie ein Vogel

In dieser Graphic Novel will Julian einen Schulaufsatz über seine Großmutter schreiben. Bereitwillig berichtet Großmutter Sara über ihr Schicksal als privilegiertes Kind jüdischer Eltern im Frankreich der 30er Jahre. Mit der Besetzung Frankreichs durch die Nationalsozialisten und die wachsende Judenverfolgung geraten Sara, ihre Eltern und Mitschüler in immer größere Lebensgefahr. Ihr Überleben in einem Versteck verdankt Sara dem körperbehinderten Mitschüler Julian.

Bradley, Kimberly

Gras unter meinen Füßen. Das Jahr, als ich leben lernte

Ein mitreißend-spannender Roman der kindlichen Selbstermächtigung vor dem Hintergrund des Zweiten Weltkrieges.

Boie, Kirsten; Kafitz, Maria A.; Nymphius, Jutta; Peters, Barbara; Mierswa, Annette; Blobel, Brgitte; Mauder, Katharina; Schins, Marie Thérèse; Hergane, Yvonne; Taschinski, Stefanie; Girod, Anke; Franz, Cornelia; Baron, Karin; Manikowsky, Cornelia

Du hast nicht immer recht. Doch du hast immer Rechte!

Ein wunderbares Buch über verschiedene Kinderrechte. Anschaulich erzählt an 12 Beispielgeschichten, die ein jeweiliges Kinderrecht thematisieren. Ein wichtiges Buch zum Selbstlesen oder zur Thematisierung auch im Unterricht.

Brubaker Bradley, Kimberley

Gras unter meinen Füßen

Die 10-jährige Ada lebt mit Mutter und Bruder Jamie in prekären Verhältnissen. Weil sie mit einem Klumpfuß geboren wurde, durfte sie die Wohnung noch nie verlassen. Wegen erwarteter Bombierungen werden viele Londoner Kinder aufs Land evakuiert. Ada und Jamie werden bei Susan Smith untergebracht. Dort lernen sie nach und nach, dass das dortige Leben ganz andere Facetten zu bieten hat; beide entwickeln sich weiter und werden selbstbewusster. Doch der Krieg erreicht auch ihre neue Heimat.