Pestum, Jo

Trümmerindianer

Eine Bande Halbwüchsiger schlägt sich im kriegszerstörten Essen des Jahres 1946 durch ein Leben voller Gefahren, Ängste, Not und Träumen. Ihr Traum ist ein Leben als Indianer im Wilden Westen und sie hoffen, dieses Land auf Fahrrädern erreichen zu können. Fahrräder sind Mangelware und selbst auf dem Schwarzen Markt kaum erhältlich, aber den “Schwarzfußindianern” fällt immer ein Ausweg ein. Doch der Traumsommer endet plötzlich, als einer von ihnen bei der “Schatzsuche” in einer Ruine umkommt.

Maiwald, Armin

Christoph Columbus und das Wachsen der Welt

Dieses auch als Hörbuch zu erhaltende Buch ist absolut lesenswert. Selten habe ich eine so gelungene Mischung zwischen Information, Forschungsstand und Erzählung in der Hand gehabt. Columbus war ein facettenreicher Mensch. Aber auch alle weiteren Informationen in Wort und Bild sind höchst interessant und hervorragend für jugendliche Leser dargestellt.

Jeier, Thomas

Emmas Weg in die Freiheit

Vor der Ausbeutung als Magd auf einem Bauernhof in der Lüneburger Heide flieht Emma in die USA, um dort ihr Glück zu machen. Doch auch dort erfährt sie Elend und Ausbeutung als Näherin in einer Shirtwaist Company in New York. Gemeinsam mit ihren Leidensgenossinnen beginnt sie sich zu wehren. Nach einem entbehrungsreichen Streik verbessern sich die Arbeitsbedingungen. Die anfänglich gesteckten Ziele können jedoch nicht realisiert werden. Die Zeit ist noch nicht reif.

Sivers, Bowering

Die kleinen Diebe tauchen ab

Zur Zeit Charles Dickens´ lebten viele Kinder wie sein Oliver Twist. Hier wird von den Jungen einer armen Familie berichtet, die lebendig und mit viel Humor versuchen, sich über Wasser zu halten. Unglücklicherweise geraten sie in die Fänge der Polizei, die sie im Armenhaus abliefert. Dort erleben sie die Hölle, aber sie erfahren auch die für die Armenhausleitung höllische Solidarität ihrer Familie, die in einer konzertierten Aktion für sie und alle Insassen des Hauses eine Wende bewirkt.

Barth-Grözinger, Inge

Beerensommer

Die Mutter der 19-Jährigen Berlinerin Anna ist gestorben. Das bietet ihr Anlass, in die Heimat der Mutter zu fahren, um zu ihrer Familiengeschichte zu finden. Dort wird sie geradezu überwältigt von eine Fülle von Eindrücken. Um die Figur ihres Urgroßvaters, den sie als Kind noch erlebte, entfalten sich 100 Jahre deutscher Geschichte mit ihrer Verwicklung und den beiden großen Kriegen, von Liebe und einer legendär gewordenen Männerfreundschaft, die in abgrundtiefen Hass tauchte.

Beyerlein, Gabriele

In Berlin vielleicht

Lene, seit 6 Jahren im Haushalt des Dorflehrers beschäftigt, reist mit 14 Jahren in das Berlin der Kaiserzeit. Der Lehrer kann sie nicht mehr bezahlen, in der Großstadt findet sie eine Stelle als Hausmädchen. Hoffnungslos ausgebeutet, kündigt sie und bekommt eine Traumstelle, wäre da nicht - alles kommt anders, als man es erwartet. Als sie von ihrem Freund schwanger wird, muss sie ihre Stelle verlassen, hat aber das Glück, eine Entbindungsanstalt zu finden und einen Ort für sich und ihr Kind.