Die kleinen Diebe tauchen ab

Autor*in
Sivers, Bowering
ISBN
978-3-499-21357-1
Übersetzer*in
Jung, Carsten
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
282
Verlag
Rowohlt
Gattung
Ort
Reinbek
Jahr
2006
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Zur Zeit Charles Dickens´ lebten viele Kinder wie sein Oliver Twist. Hier wird von den Jungen einer armen Familie berichtet, die lebendig und mit viel Humor versuchen, sich über Wasser zu halten. Unglücklicherweise geraten sie in die Fänge der Polizei, die sie im Armenhaus abliefert. Dort erleben sie die Hölle, aber sie erfahren auch die für die Armenhausleitung höllische Solidarität ihrer Familie, die in einer konzertierten Aktion für sie und alle Insassen des Hauses eine Wende bewirkt.

Beurteilungstext

Kinderarbeit ist seinerzeit noch Alltag, nicht umsonst war das das Thema Dickens´. Heute ist das nur ein historisierender Roman, dennoch aber zeigt er den Kindern von heute, unter welchen unwürdigen Verhältnissen die Kinder vor 150 Jahren in England lebten, und ermöglicht ihnen vielleicht auch den Blick auf vergleichbare Situationen in der heute global zu verstehenden Welt. In einer kleinen Szene in diesem Buch wird dem Leser vorgeführt, dass der sichtbare Horizont der damaligen Großstadtkinder tatsächlich für sie das Ende der Welt bedeutete.
Auch die Erwachsenen müssen ums Überleben kämpfen, sich buchstäblich schlagen um das tägliche Brot. Gleichzeitig heißt das auch, besonders für die Mädchen, dass sie sich mit sieben Jahren schon verantwortlich fühlen müssen für die kleineren Geschwister. Hunger, Dreck und Gestank sind ebenso allgegenwärtig wie Mäuse und Ratten, die Autorin lässt den Abscheu hautnah spüren.
In derlei Anarchie ist das Bemühen der Verwaltung zu erkennen, wenigstens die Kinder aus der Obdachlosigkeit zu befreien und sie in Armenhäuser zu stecken, in denen sie versorgt werden und lernen können, auch natürlich durch einfache Arbeiten das Überleben sichern müssen. Da aber die Reformen nicht punktuell greifen können, nutzen die Verwalter die Kinder nur aus, der konkrete will die Kinder beseitigen, weil sie den grausamen täglichen Vollzug stören. Zum Glück unterliegt er, nicht die Kinder.
Der Leser bekommt einen harten und objektiven Einblick in das London der Dickens-Zeit, sieht auch, dass die Oberschicht nicht nur blind ist, die Hilfe aber nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist.
Spannend und humorvoll geschrieben, ist das Buch unbedingt zu empfehlen, vielleicht auch als Einstieg in den sprachlich viel schwerfälligeren Dickens.
Und in unregelmäßigen Abständen tauchen auf den Seiten immer wieder kleine gezeichnete Mäuschen auf, wie überall in der Handlung.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von cjh.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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