Zorilla

Autor*in
Bücker, Jutta
ISBN
978-3-942795-71-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Bücker, Jutta
Seitenanzahl
36
Verlag
Kunstanstifter
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Mannheim
Jahr
2019
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
20,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

In der Stadt in Hafennähe lebte der Zorilla. Seine zurückgezogene und unangepasste Lebensweise regt die Nachbarschaft zu allerlei Mutmaßungen an: Trug er gar stets ein Messer oder eine Pistole bei sich? Gruselige Begebenheiten über den Zorilla machten die Runde und das Schlimmste wurde befürchtet. Aber was geschah wirklich?

Beurteilungstext

Zorilla oder doch Gorilla? Den Zorilla gibt es wirklich. Es ist ein in Afrika beheimatetes nachtaktives Raubtier, welches zur Familie der Marder gehört. Charakteristisch ist die schwarz-weiße Streifenzeichnung des Rückenfells.
Der Zorilla lebte in einer großen Stadt in der Nähe des Hafens. Die anderen Tiere wissen nicht woher und wann er kam. Aber er sah gefährlich aus und sie befürchteten das Schlimmste von ihm. Alle Nachbarn machten sich so ihre Gedanken, ging er doch nur nachts raus, sprach mit niemanden, verhielt sich merkwürdig und kaufte seltsame und scheinbar nicht zusammenpassende Dinge ein. Was hatte er bloß vor? Eines Nachts beschloss die Nachbarschaft der Sache auf den Grund zu gehen: Als sie durch die Türritzen spähen wollten, passierte es: Helle Blitze und glühende Hitze schlug ihnen entgegen…
Am nächsten Morgen war der Zorilla verschwunden. Zurückgeblieben waren ein Schmelzofen, zerschlagenes Glas, eine riesige seltsame Wanne, sein dunkler Mantel… Was war geschehen? „Hätten sie nur einmal den Zorilla gefragt." Ab diesem Satz wird das Buch zu einem textlosen Bilderbuch, nur noch die Bilder erzählen was zuvor geschah und lassen somit viel Raum für Fantasie.
Die malerischen, flächigen Illustrationen Jutta Bückers sind als sehr kontrastreiche Bilder angelegt, einem Spiel mit hellen und dunkeln Farben. So finden sich beispielsweise leuchtende Neonschilder in einer eher dunklen Straße. Insgesamt dominieren gesättigte kräftige Farben, wobei diese im ersten Teil des Buches eher eine gedrückte ungewisse Atmosphäre schaffen. Erst im textlosen Teil des Bilderbuches überwiegen hellere fröhlichere Farben, wie z.B. sandiges Gelb. Begriffe wie Leichtigkeit, Sehnsucht, Sonne und Wärme lassen sich hier assoziieren.
Als Schriftart wurde eine serifenlose, ungewöhnlich dicke Schrift ausgewählt, die Macht der Worte lässt sich hier vielleicht verdeutlichen. Dabei wird der erste Buchstabe durch die Größe, Farbe und Form besonders hervorgehoben. „Es wird das Schlimmste befürchtet: Die Ratten malten sich aus, wie er eine Kiste baute, um sie darin einzusperren und im Hafenbecken zu versenken.“ Dieser Umstand wird noch mit einem bösartigen Zorilla und einer Kiste voller Ratten illustriert und alle Tiere in der Kneipe gucken mit ängstlichen Mienen darauf (S. 12f.).
Gleich einer Spirale spitzen sich die Gerüchte, die Mutmaßungen und die Angst der Stadtbewohner zu. Sie dulden die zurückgezogene Lebensweise des Zorillas nicht, zumal dieser noch eine ungewohnte und ungewöhnliche Erscheinung darstellt. Hinter seinem Rücken wird getuschelt und getratscht, schlimme Verdächtigungen und Vorurteile machen die Runde. Die Angst vor dem Fremden, dem Unangepassten und dem Anderen wird übergroß.
Jutta Bücker erzählt im Bilderbuch „Zorilla“ in Text und Bild eben diese zeitlos aktuelle Geschichte mit Tierprotagonisten. Besonders für Kinder im Vor- und Grundschulalter ist die Geschichte über den Umgang mit Fremd- und Andersheit absolut empfehlenswert. Daneben eignet sich das Bilderbuch aber auch ausgezeichnet als Impuls für kreative Schreib- und Erzählanlässe.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von ms; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 01.09.2019

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