Wunschkind

Autor*in
L’Arronge, Lilli
ISBN
978-3-941787-67-4
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
28
Verlag
Jacoby & Stuart
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Berlin
Jahr
2012
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Auch einem so ungleichen Paar wie Eichhörnchen und Rotkehlchen ist es Dank des Kuckucks vergönnt, eine richtige Familie zu gründen: Vater, Mutter, Kind eben. Auch wenn es anstrengender als gedacht, so überwiegt doch die Freude um das kuschelige Heim und die enorme Wachsgeschwindigkeit des jungen Vogels. Ein Plädoyer für Patchwork Familien - wenn es genug Liebe gibt. Hier ist ein Übermaß vorhanden (neben der süßen Naivität).

Beurteilungstext

Wenn das Kind alt genug ist, um die Geschichte der Kuckuckskinder zu kennen, ist es auch alt genug für diese Geschichte. Sie handelt vom Frühling, vom Aufbruch in die Lebendigkeit des neuen Jahres und von der "Ansteckungsgefahr", die von glücklichen Familien ausgeht. Da möchte man doch Teil sein, der Zukunft vertrauen, neues Leben schenken, damit es vor- und weiter geht!
Dass sich nun ausgerechnet ein Eichhörnchen und ein Rotkehlchen zusammenfinden (wir erfahren nicht, welchen Geschlechts die beiden sind), mag an der ähnlichen Farbe von Brustfeder und Körperfell liegen. Deutlich ist, dass sie beide "Verlierer" im Wettlauf der Genweitergabe sind, aber anstatt zu schmollen, schließen sie sich einfach zusammen. Und weil sie ganz fest glauben, dass das möglich ist, wird es möglich. Na ja, ein bisschen wird schon gemogelt, denn ein Kuckuck legt sein Ei nicht in ein Nest, sondern zu einem Gelege. Aber im Sinn der Geschichte ist uns diese kleine Ungenauigkeit wert.
Herrliche Bilder liefert Lilli L'Arrange dazu. Die unendliche Geduld nach dem Nestbau, den schönen Grün-Braunrot-Kontrast mit dem Spinnennetz, das andeutet, dass das Warten auf ein Ei von irgendwoher wirklich ein vergebliches Warten sein wird, sein muss. Und dann die Überraschung, die staunende Freude der beiden sind wunderbar getroffen wie die Unerschütterlichkeit des Ausbrütens von kleinen Wesen auf einem riesigen Ei gegen die Unbillen von Sturm und peitschendem Regen. Durch die Vergrößerung vom Kuckuckskind bei gleichzeitiger Verkleinerung von Rotkehlchen und vor allem von Eichhörnchen wird noch einmal deutlich, wie schwierig es ist, so ein Wesen satt zu bekommen und andererseits wie schön es ist, gemeinsam in dem wirklich viel zu kleinen Nest gemeinsam die Nacht zu verkuscheln.
Und als es gegen Herbst geht, ist die Aufgabe für dieses Jahr erledigt. Der Kuckuck singt wie ihm der Schnabel gewachsen ist, und rechts und links schmiegen sich seine "Eltern" an ihn, während der Himmel fast blutrot ist, einige Eichenblätter die drei umwehen und ein kleiner Vogelschwarm wahrscheinlich nach Süden zieht
Wir alle wissen, dass die drei gar nichts miteinander zu tun haben, aber es ist so schön, daran zu glauben, dass wir besser nicht dran rühren. Eine schöne Botschaft.

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Diese Rezension wurde verfasst von uhb.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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