Wunderlicht
- Autor*in
- Selznick, Brian
- ISBN
- 978-3-570-15458-8
- Übersetzer*in
- Gutzschhahn, Uwe-Michael
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- Selznick, Brian
- Seitenanzahl
- 640
- Verlag
- –
- Gattung
- –
- Ort
- München
- Jahr
- 2012
- Lesealter
- 12-13 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 19,99 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Als Ben durch einen Blitzschlag gehörlos wird läuft er weg und sucht seinen Vater in New York. Dort findet er seine Großmutter.
Beurteilungstext
"Wunderlicht" ist eigentlich eine klassische Geschichte, die aus zwei Erzählsträngen besteht. Und am Ende beide zusammen führt, aber das Außergewöhnliche daran ist, dass der zweite Strang nicht in Textform sondern in Bildform erzählt wird. Aber auch dabei darf man sich keinen Comic vorstellen, sondern eher einen Stummfilm mit verschiedenen Kameraeinstellungen von der Totalen bis zur Nahaufnahme und einzelnen Bildern, auf denen ein Text erscheint.
Der erste Strang der Geschichte beginnt 1977 und erzählt - in alt bekannter Prosaform - vom kleinen Ben, der seine Mutter verloren hat, ohne Vater aufgewachsen ist und der, nachdem er durch einen Unfall gehörlos wird, diesen in New York zu finden versucht. Nach dem Ende des ersten schriftlichen Kapitels beginnt quasi der "Stummfilm" im Jahre 1927 und erzählt die Geschichte eines kleinen Mädchens, das von zu Hause wegläuft, taub ist und von der Mutter, einer berühmten Sängerin, weggeschickt wird und nur durch ihren Bruder emotionalen Halt findet. Als beide Stränge zusammen kommen stellt sich heraus, dass dieses junge Mädchen die Großmutter von Ben ist und einige seiner nebulösen Erinnerungen und Alpträume aufgeklärt werden können.
Die Problematik von gehörlosen Menschen nimmt zum Ende des Buches einen immer wichtigeren Raum ein und dem Leser wird der Zwiespalt zwischen den beiden Kulturen der Hörenden und der Nicht-Hörenden sowie der sich daraus ergebenden Komplikationen für die Eltern deutlich vor Augen.
Durch die oben beschriebene zeichnerische Dimension des Buches, ist es sehr dick mit seinen 640 Seiten. Man denkt zunächst an eine kaum zu bewältigende Leseportion und merkt dann schnell, dass der Textteil doch recht überschaubar ist.
Ein Meisterwerk des preisgekrönten Illustrators und New York Times Bestsellerautors Brian Selznick.