Wunderlicht

Schlagwörter

• Behinderung
• Familie

Teaser

Das Buch verknüpft die Geschichten zweier Kinder aus verschiedenen Zeiten, die sich aus unterschiedlichen Gründen sehr einsam fühlen. Beide riskieren sehr viel, um das zu finden, was sie so sehr vermissen: Freundschaft, Liebe und Geborgenheit.

Beurteilungstext

Das dicke und schwere Buch verblüfft erst einmal durch unheimlich viele Zeichnungen. Beim Lesen stellt sich heraus, dass wir Bens Geschichte im Text erfahren, die von Rose wird in den Zeichnungen erzählt. Beide Berichte erfahren wir parallel und scheinbar ohne Zusammenhang, erst am Ende stellt sich heraus, in welcher Verbindung die beiden zueinander stehen. Durch die unterschiedliche Darbietung der Handlung, einerseits Text, andererseits Bildsprache, ist die Zuordnung der Geschehnisse zu den beiden Protagonisten sehr leicht und unterstreicht so auch, dass beide Geschichten unabhängig voneinander und zu verschiedenen Zeiten stattgefunden haben. Spannend bleibt dabei immer, wann und wie sich Ben und Rose begegnen werden.
Thematisch nimmt sich das Buch die Bewältigung von Isolation vor. Ben ist einsam, weil er seine Mutter durch einen Unfall verloren hat und nicht weiß wer sein Vater ist, die Verwandten, die sich seiner annehmen, können die Lücke nicht schließen. Rose ist taub und wird aus dem falsch verstandenen Bedürfnis der Eltern, sie zu beschützen, von ihrer Außenwelt abgeschnitten. Beide Kinder riskieren sehr viel, um ihre Gefühle der Verlassenheit zu überwinden und machen sich auf den Weg, um ihren Platz im Leben zu finden.